Auftakt zum Sturmtag mit vielen Heimatfreunden an der Mühle – Böllern mit Soester Kanone

Jan Jobmann muss auf die Wippe

Mit Böllern aus sieben Kanonenrohren eröffneten die Belecker Sturmtagskanoniere um fünf Uhr in der Früh den traditionellen Sturmtag. Dann weiss es jeder Belecker, es ist wieder Sturmtag. Zu den ersten Gästen konnte Ortsvorsteher Heiner Maas auch den Bürgerschützenverein zu Soest mit Alfons Belda und Rolf Lohmann an dessen Spitze begrüßen. Ehrenoffizier Lohmann hatte bereits am Vorabend die vereinseigene Kanone nach Belecke gebracht und sie vertrauensvoll übergeben. „Wir Bürgerschützen haben keinen Kanonier, der diese Kanone bedienen darf und so eine große Kanone muss ja schliesslich auch mal böllern“, stellte Lohmann fest.

Um 5 Uhr der erste Schuss aus der Drillingskanone, der Auftakt zum 577. Sturmtag.
Handböller im Doppelpack. 
Böllern aus der Sicht eines Kanoniers. 

Über diese Ehre freuten sich die Belecker, dass sie schon am Dienstagabend einige Probeschüsse abgaben. „Und wir stellten fest, dass sie doch einen ordentlichen Wumms hat“, meinte Sprecher Christian Stemper. Doch die Bürgerschützen sind aus noch einem anderen Grund nach Belecke gekommen. Sie überreichten Kanonier Jan Jobmann eine Urkunde und den Vergissmeinnichtorden. Im vergangenen Jahr besuchten die Sturmtagskanoniere Soest und die elektrische Zündung der Kanone funktionierte nicht. Die eingebaute Batterie war leer. Jobmann der zuständige Mann hatte nicht den passenden Kreuzschlitzdreher zur Hand und erst mit 20 minütiger Verzögerung begann das Böllern. Für diesen Kardinalfehler wird Jobmann mit weiteren Aspiranten am Dienstag 21. Juni 2025 auf der Wippe am Großen Teich in Soest nach einem mittelalterlichen Brauch bestraft. Jobmann nahm es gelassen. „Ganz ehrlich, ich freue mich darauf und die überreichte Urkunde wird in meiner Wohnung einen ehernen Platz finden“, freut sich Jobmann.

Erhielt seine Urkunde und muss auf die Wippe in Soest:
Kanonier Jan Jobmann (m.), Alfons Belda (l.) und Rolf Lohmann (r.) 

Gern gesehene Gäste sind neben den Soestern auch die Wöske Schnaodloipers, natürlich die Belecker Nachtwächterzunft und der Arbeitskreis Mühlrad. Ein besonderes Highlight ist das rustikale Frühstück am Sägegatter. Für jeden der vielen Gäste ist wie immer das passende dabei, alles gegen eine Spende. Damit es allen Gästen gut mundet hatten sich die Partnerinnen der Kanoniere und einige kfd-Damen alles passende eingekauft und bestens hergerichtet. 

Gut besucht und ein Publikumsmagnet für die Sturmtagsfreunde: das Frühstücksbüffet. 
Die Damen sorgten für das rustikale Frühstück am Sägegatter. 

Ab fünf Uhr wurde pünktlich im Einviertelstundentakt bis acht Uhr geböllert. Es ist interessant zu beobachten, wie ruhig und mit sehr sicherer Hand die Kanonen von den Kanonieren gestopft werden. Dann ertönt das Horn und im Wechsel wird mal mit der Drillingskanone, mal mit den kleinen Kanonen und immer wieder mit den Handböllern geböllert. Diese hatten sie erst im vergangenen Jahr angeschafft und alle Kanoniere schiessen gerne damit. Auch Gäste dürfen böllern, allerdings nur aus einem sicheren Abstand und nur mit elektrischer Fernzündung.

Nach diesem lautstarken Auftakt des 577. Sturmtages besuchten die Kinder der Westerbergschule im Rahmen eines Projekttages den Schauplatz an Stütings-Mühle. 

Handböller im Einsatz 

Text und Fotos: Michael Sprenger

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Die Kommentare sind geschlossen.