Vogeltaufe in Schönemanns Werkstatt – lange Tradition der Schützen
Belecke – Seit mehr als 50 Jahren wird die Tradition der Vogeltaufe in Schönemanns Schreinerwerkstatt groß geschrieben. Dabei bekommt der Schützenvogel den letzten Strich mit dem Farbpinsel auf sein Federkleid von der Königin aufgemalt und mit einem guten Tropfen aus dem Horn wird er getauft. Dann spricht Königin Claudia Mühlenschulte: „Ich taufe dich auf den Namen „Aquila trium anorum curious“. Frei übersetzt aus dem Latein bedeutet es: dreijähriger niggelliger Adler.
Zu dieser alljährlichen Prozedur hatte das Königspaar Martin und Claudia Mühlenschulte, Verwandte, Freunde und Offiziere des Führerkorps eingeladen. Klassisch wie schon seit vielen Jahren begrüßte Teuwes Jupp die Gäste nach dreijähriger Pause wieder zur Vogeltaufe. Bereits im April hatten Martin und Claudia ihren Vogel bei Meister Schönemann bestellt und der über einen Meter breite und gewichtige Vogel ist wieder einem Weißkopfadler nachempfunden. Mit dem Wappen der Stadt Belecke am Hals und als Zepter dient eine Videokamera, da Martin das Filmen zu seinem Hobby gemacht hat. Der Reichsapfel sieht einem Coronavirus mit einer Spritze sehr ähnlich, Königin Claudia arbeitet in einer medizinischen Praxis des katholischen Krankenhauses in Lippstadt.
Ein besonderes Merkmal bei der Vogeltaufe ist eine historische Chronik. Das Buch, unscheinbar, grau und sehr abgegriffen. Doch es beinhaltet eine Reihe von Besonderheiten der Belecker Schützen. Hier trägt sich seit 1962 jedes Königspaar mit seinen Gästen mit Bildern, Gedichten und Unterschriften ein. Hieraus verlas Martin einen treffenden Reim und wies darauf hin, dass sie von 2019 bis 2022 Königspaar der Belecker Schützen waren. „Wir haben nach 60 Jahren fast die letzte Seite erreicht, bald muss ein neues Buch her“, meinte Martin Mühlenschulte nach dem offiziellen Teil der Vogeltaufe. (msp 13.7.2022)
