Raus aus der Schmerzfalle

Warstein/Anröchte. Mehrere Millionen Deutsche leiden heutzutage unter chronischen Schmerzen. Vor allem Kopf- und Rückenschmerzen lassen Leidgeprüfte ständig zur Tablette greifen. Angesichts der Nebenwirkungen für Magen, Leber und Nieren ist das keine Lösung. Denn diese bergen auch große Gefahren, wenn man sie ohne Rücksprache mit dem Arzt unbeaufsichtigt über einen längeren Zeitraum einnimmt.

Am Montag, den 1.09.2014 in der Zeit von 19.30-21.00 Uhr wird der Chefarzt Dr. Thomas Schumacher und Petra Jochim, sowie Anke Klare (beide Fachkrankenschwestern für Schmerztherapie) über dieses für viele Patienten wichtiges Thema informieren.

Wenn dann auch Tabletten nicht mehr helfen, verzweifeln viele. Einen Ausweg aus der Schmerzspirale bieten heute jedoch moderne Schmerztherapien. Sie nutzen neben Medikamenten auch Verfahren wie: Trainingstherapie, Krankengymnastik, Kunsttherapie Ergotherapie und Entspannungsverfahren. „Oft beginnt der Weg in eine „Schmerzkarriere“ mit Vernachlässigung.

Jede Form von Schmerz sollte sehr ernst genommen und entsprechend behandelt werden. Akuter Schmerz dauert nur kurze Zeit an und soll den Körper vor Verletzungen und Gefahren warnen.“ so Astrid Lepa, Stadtbeauftragte der Malteser Warstein/Anröchte. Die Bedeutung chronischer Schmerzen kann nur jemand wirklich nachvollziehen, der selbst unter ihnen gelitten hat. Ein normaler Schmerz, so stark er auch sein mag, geht relativ schnell vorbei. Bleibt er aber bestehen oder kehrt ständig wieder, kann man nicht mehr von einer sinnvollen Warn- oder Schutzfunktion des Körpers sprechen – dann ist aus dem akuten ein chronischer Schmerz geworden. Eine eigenständige Krankheit, die selbst alltägliche Dinge wie Anziehen, Waschen, Bücken, Sitzen oder Stehen zur Tortur werden lässt.

Die Betroffenen können sehr häufig nicht mehr ihren Beruf ausüben, leiden unter Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und Erschöpfung. Die Folge: Sie vernachlässigen oft ungewollt Partner und Freunde, geraten in soziale Isolation. Typisch für chronische Schmerzpatienten ist auch, dass sie jegliche Lebensfreude verlieren und depressiv werden. Wer unter diesem mittlerweile eigenständigen Krankheitsbild leidet, muss nicht mehr verzweifeln. Spezielle Schmerztherapeuten können heute über moderne Behandlungskonzepte chronische Schmerzen nicht nur lindern, sondern tatsächlich heilen. Sind die Schmerzen erst einmal chronisch geworden, können nur noch Fachleute helfen. Deutschland – so die Meinung vieler Schmerztherapeuten – ist ein Entwicklungsland, wenn es um die Versorgung von Patienten mit chronischen Schmerzen geht.

800.000 Patienten gelten bei uns als behandlungsresistent, das heißt, ihnen kann nicht mit einfachen Schmerzmitteln geholfen werden. Bei ihnen hat sich bereits ein sogenanntes Schmerzgedächtnis im Nervensystem gebildet. Und das ist mit normalen Mitteln und Methoden nicht zu löschen. Man benötigt dafür gut ausgebildete Schmerztherapeuten, doch die sind rar. So verschreiben Ärzte auch meist nur Schmerzmedikamente und versuchen, allein körperliche Symptome zu behandeln, weil Ihnen andere Mittel nicht zur Verfügung stehen. Auch die Psyche, die Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung sind vom Phänomen Schmerz betroffen. Kehren die Schmerzen dann immer wieder, wechseln die Ratlosen häufig von einem Arzt zum nächsten.

Die Informationsveranstaltung findet bei den Maltesern im Dr. Anton Görge Haus, Paul-Gerhardt-Str. 18 in Warstein Belecke statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

 

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