
Belecke – „100 Jahre kfd, starke Frauen, viele Gesichter, bunt und lebendig“, unter diesem Motto feierten die Damen der kfd Belecke ihr einhundertjähriges Jubiläum. Neben den vielen kfd-Mitgliederinnen hatte das Organisationsteam um Doris Hörstmann Diözesanpräses Roland Schmitz und als Festrednerin Lucia Lagoda vom kfd-Bundesverband eingeladen. Zusammen mit Pastor Ralf Hubert Bronstert und Diakon Winfried Heine feierten siein der Heilig-Kreuz-Kirche einen Gottesdienst.

zum 100-jährigen Bestehen des kfd Belecke.
„Wir haben die gute Gelegenheit bei diesem Jubiläum einen Blick in die Vergangenheit zu nehmen und danken unseren Müttern und Großmüttern die in einer sehr schwierigen Zeit den Mütterverein gegründet haben. Sie hatten neben ihrer Hausarbeit, Kindererziehung und Gartentätigkeiten das Bedürfnis armen Menschen, Ausgesetzte und Pflegebedürftige zu helfen. Noch heute danken wir den Frauen für ihr Engagement“, dankte Doris Hörstmann.
Als besonderes Zeichen der christlichen Einstellung segnete Pastor Bronstert zum Beginn des Gottesdienstes eine neue kfd-Kerze. Sie wird in Zukunft bei wichtigen Ereignissen brennen und an das 100-jährige Bestehen der Gemeinschaft erinnern. Viele Bürgerinnen und Bürger fragen sich, welche Aufgaben die kfd hat. Um dies allen einfach zu erläutern, verglichen sie dies mit verschiedenen Taschen.
Bekannt ist, dass die Handtaschen der Damen im allgemeinen wahre Schatzkammern sind. So vielseitig sind auch die Aufgaben der kfd. In einem Beutel tragen sie die Monatshefte, in einer Babytasche liegen Windeln für Kleinkinder, aus Hungertüchern nähen sie neue große Taschen, im Rollenkoffer ist alles für die jährliche Drei-Tage-Fahrt, ein Rucksack ist zum Wandern, in einer Kiste die Deko-Materialien für die Adventsfeier, in der Tortenschachtel der Kuchen für das alljährliche Kaffeetrinken und die Laptoptasche für die Organisation der Gemeinschaft.

verschiedenen Größen und Inhalten.
„350.000 Frauen gehören dem größten Frauenverband und einer der größten Frauenverbände Deutschlands an, engagieren sich im Bundesverband und setzen sich unermüdlich für Gleichberechtigung ein. Es ist vergleichbar mit einem Einkaufsnetz. Viele Knoten bilden das Netzwerk, haben vieles im Blick, besuchen den Nächsten und sind ein verläßlicher Ort“, resümierte Diözesanpräses Roland Schmitz die Arbeit der kfd in seiner Predigt. „Unsere Taschen sind riesengroß“, fügte er an. Für die musikalische Begleitung im Gottesdienst sorgte die Gruppe „SPIRIT AND VOICES“ unter der Leitung von Clarissa Gosselke.
Nach dem Gottesdienst feierten die Damen und Vertreter Belecker Vereine in der Neuen Aula das Jubiläum. Dazu reichten sie Erfrischungsgetränke und einen kleinen Imbiss. Lucia Lagoda vom kfd-Bundesverband gratulierte und übermittelte Glück- und Segenswünsche. Es sei etwas besonderes, der Verein habe viel erlebt und geschaffen, neunPäpste und fünf Erzbischöfe überlebt, stellte sie fest. „Die Frauen von damals wollten Abwechselung und freuten sich nach der Gründung über den ersten Mütterkaffee. Ohne die ständige Arbeit der kfd ging auch in Belecke nichts. In den letzten einhundert Jahren hatten sie immer dort angepackt wo die Not am größten war“, berichtete sie weiter.
Sie berichtete auch über den Synodalen Weg in der katholischen Kirche und plädiert dafür, dass für Frauen alle Ämter offen stehen. Sie selbst gehörte der Synodalversammlung an. „Wir sehen im Synodalen Weg eine Chance der Erneuerung, die dringend notwendig ist. Zusammen mit den Bischöfen in Deutschland erarbeiteten wir Laien Reformvorschläge, damit Offenheit, Transparenz und Ehrlichkeit in der katholischen Kirche keine Fremdwörter mehr sind“, betont Lagoda. Weiterhin setzt sich der Bundesverband für die Müttergenesung ein. Vor vielen Jahren kannte jeder den Begriff Müttergenesungswerk, heute ist er nicht mehr geläufig, es gibt ihn aber noch. „Kuren für Mütter sind unser Ziel, denn heute müssen sich die Mütter nicht erholen, sie sind oft krank und dann ist eine Kur erforderlich“, berichtete sie weiter. „In Belecke wird eine hervorragende Arbeit geleistet, sie füllen die Ziele der kfd mit Leben, Anerkennung und Vertrauen, sie geben der kfd ein Gesicht“, lobte sie deren Arbeit und überreichte Doris Hörstmann eine kfd-Geschenkebox.


sie gratulierte im Namen des Bundesverbande.
Bürgermeister Dr. Thomas Schöne erinnerte an die Gründungszeit. Als zum Ende der 1920er Jahre die Armut besonders hoch war, fast 150 Familien lebten ohne regelmäßigem Einkommen, denn die Westfälische Union hatte ihr Werk im Westertal geschlossen. Es war auch eine Zeit mit hoher Inflation, als die Menschen mit Schubkarren voller Geld ein Brot kaufen mussten und Pastor Theodor Schlechter zusammen mit einigen Frauen die mutige Idee hatte einen Frauen- und Mütterverein zu gründete. Doch neue Aufgaben seien dazu gekommen, in einer immer schneller werdenden Zeit. Es fühle sich an, als würde die Welt aus den Fugen geraten. Jetzt sei die kfd wichtig, besonders an der Basis. Soziale Hintergründe seien den Damen der kfd oftmals bekannt, meinte er. Es sei eine gute, eine wichtige Aufgabe, die hier geleistet werde, fügte er an und gratulierte.

Anja Werthmann gratulierte im Namen von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat und fragte, was wäre unsere Kirchengemeinde ohne unsere Frauengemeinschaft? Ohne ihr Mitwirken und Wirken in der Liturgie, in der Bildungsarbeit oder bei unzähligen kirchlichen Veranstaltungen? Die Handschrift der kfd sei nicht zu übersehen, sie gestalte das Leben der Kirchengemeinde maßgeblich mit und sei so eine tragende Säule und das nicht nur im Jubiläumsjahr! Bei allem, was unsere kfd tue, sei sie jedoch keine Insel innerhalb unserer Gemeinde, sondern sie zeichne sich durch ein gutes Miteinander und gute Zusammenarbeit mit den kirchlichen Gruppen und darüber hinaus aus. Möge dieses Jubiläum nicht nur Anlass zum Rückblick sein, sondern auch ein Aufbruchssignal: Für immer wieder neue Ideen und Gesichter und weiterhin viel Einfluss des Verbandes in Kirche und Gesellschaft.Ortsvorsteher Heiner Mass ging auf die Aktivitäten der kfd ein, die aus dem Belecker Vereinsleben nicht mehr wegzudenken seien.
Für die musikalische Unterhaltung sorgten Klavierschülerinnen vom Musikhaus Hoppe, sie stellten ihr Können am Flügel den Jubiläumsgästen vor. Olli Wessel aus Altemnmellrich brachte mit seinem Vortrag „Hausmann“ die Gäste zum Lachen. Ebenso Eva Schulte und Ulrike Appelhoff, sie präsentierten den „Sketch mit dem `K`“. (msp)