Schnadezug, Kaiserschiessen, Sturmtag, Werkstattgespräche – viele Events in Belecke – Führungen sind der Renner 

Der Belecker Kultur- und Heimatverein Badulikum hat in diesem Jahr wieder einmal einen vollen Terminkalender. Nach elf Jahren wird wieder die Kontrolle der Grenzen im Osten der ehemaligen Stadt durchgeführt. „Diesmal mit hoffentlich besserem Wetter, ich kann mich noch an den Schnadezug von 2014 erinnern, dort hatte es wie aus Kübeln geregnet“, erinnerte sich der erste Vorsitzende Martin Mühlenschulte während der Mitgliederversammlung im Gasthof Hoppe. 

Zum 577. Sturmtag lädt der Heimatverein schon jetzt die gesamte Bevölkerung ein. Am Mittwoch, dem 4. Juni 2025 erinnern die Belecker traditionell mit dem Böllern um fünf Uhr an den Überfall der Soester auf Belecke. Während die Besucher gemütlich frühstücken, böllern die Sturmtagskanoniere viertelstündlich mit ihrer Drillingskanone oder den neuen Handböllern. Eine Attraktion die es nur einmal im Jahr gibt. Den Ablauf des Sturmtags haben die Verantwortlichen leicht geändert. Alle Klassen der Westerbergschule nehmen um neun Uhr am ökumenischen Gottesdienst auf dem Mühlengelände teil und lernen anschliessend an verschiedenen Orten interessantes über die Heimatgeschichte. Dazu gehört das Rathaus, Feuergasse, Stadtmauer, Geschichtsbrunnen, Sägen mit Wasserkraft, Lagerleben der Kanoniere, Schwarzpulver und für die Schüler der vierten Klasse, die Besichtigung des Stollenbunkers. Unterstützt wird dieser Morgen auch von den Nachtwächtern, dem Arbeitskreis Mühlrad, dem Anno-Kreis und dem Ortsvorsteher. Das Programm des traditionellen Heimatabends beginnt bereits um 18 Uhr mit einer Messe und anschließender Sturmtagsfeier, es wurde seitens des Vorstands der Heimatfreunde leicht gestrafft. Die offizielle Feier dauert bis etwa 20 Uhr, dann wird die Musikvereinigung einige Musikstücke zum gemütlichen Teil des Abends, einem Dämmerschoppen spielen. 

Udo Döben, Koordinator, Dr. Thomas Schöne, stellvertretender Vorsitzender, Achim Schaaf, Beisitzer, Hubert Blecke, Jubilar, Martin Mühlenschulte, Vorsitzender, Petra Döben, Schatzmeisterin, Andreas Wiepck, erster stellvertretender Vorsitzender, Beate Schiermeister, Schriftführerin und Arthur Feller, ehemaliger Koordinator. 

Bei seiner Begrüßung ging Ortsvorsteher Heiner Maas auf die Attraktionen in diesem Jahr ein. Dazu gehört auch das 100-jährige Bestehen der kfd. Dieses Ereignis wird mit mehreren Events, wie einer Wallfahrt, Kräuterwanderung, Kartoffelfest und einem Kabarettabend mit Lioba Albus gefeiert. Er bedankte sich auch bei den vielen Gruppen, die in diesem Jahr wieder an der Aktion saubere Landschaft teilnahmen, dabei hob er das Engagement der Pfadfinder hervor. „Schon jetzt können wir uns auf den 30. August freuen, denn dann wird die Schützenhalle 75 Jahre. Ein herausragendes Ereignis welches mit einem Kaiserschiessen, Zapfenstreich, Festabend und Festumzug gefeiert wird, wir können und freuen“, berichtetet Mass. 

Henrik Schröck, Sprecher der Sturmtagskanoniere berichtete von den Termine und freute sich besonders über die neuen Handböller, er bedankte sich bei den Sponsoren, die mit ihrer Spende erst den Kauf ermöglichten. „Wir besuchten auch die Grundschule, nahmen am traditionellen Wippen in Soest teil, böllerten in Uelde beim Schützenfest und beim Weihnachtsmarkt waren wir nicht zu hören, aber mit unserer Feuerzangenbowle zu riechen“ beichtete er erfreut. 

Bei den Nachtwächtern ist es zu personellen Veränderungen gekommen. Engelbert Stemper ist neuer Zunftmeister und löst Karl-Hans Vahle ab, sein Stellvertreter ist Jens Bollmann, der im vergangenen Jahr in die europäische Nachtwächter und Türmerzunft aufgenommen wurde. 

„Seit 34 Jahren arbeitet die Turbine in Stütings-Mühle und hat in dieser Zeit 4.575.705 Kilowatt Strom erzeugt, das sind 16,2 Kilowatt pro Stunde erneuerbare Energien“, teilte Alois Hanses vom Arbeitskreis Mühlrad mit. Damit dieses Anlage immer zuverlässig funktioniert, dafür setzten sich die Männer des Arbeitskreises Mühlrad erfolgreich ein. 

Jeden Monat einmal treffen sich die Freunde der plattdeutschen Sprache und pflegen die alte Sprache, so wie in vielen Familien noch bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts gesprochen wurde. „Es wird viel gelacht, gesungen und alte Geschichten und Gedichte zum Besten gegeben“, erzählte Hans-Jürgen Raulf. „Wir unternehmen auch jedes Jahr eine Klassenfahrt, die uns 2024 in Heimatmuseum nach Altenmellrich führte“, resümierte er das Jahr. 

Ein sehr interessantes Thema in Belecke sind seit der Herrichtung des Mühlengeländes die Führungen. Erst hatten wir gedacht, das Interesse liege daran, das alles neu sei, aber die Anfragen blieben konstant, sie werden sogar immer besser“, berichtete Mühlenschulte. Arthur Feller war bis letzte Woche zuständig für die Koordination der Führungen, Udo Döben ist jetzt Ansprechpartner und hat diese Tätigkeit übernommen. „Wir hatten im vergangenen Jahr 46 Termine mit über 700 Besuchern und für das erste Halbjahr 2025 schon über 30 Anfragen“, freute sich Mühlenschulte. Das Engagement der Mitarbeiter, die diese Führungen leiten sind immens, teilweise seien es bis zu vier Führungen pro Tag gewesen, erzählte er weiter. Das Interesse der Bevölkerung bezieht sich nicht nur auf das Mühlengelände, die Nachtwächter bieten auch öffentliche Führungen durch die Altstadt an, dazu haben sie ihr Konzept angepasst. 

Bei den Wahlen ist es zu folgenden Veränderungen gekommen: Andreas Wiepck bleibt erster stellvertretender Vorsitzender, für Beisitzer Volker Manthey wird Achim Schaaf dessen Aufgaben übernehmen, Anja Werthmann scheidet als Beiratsmitglied aus, ihre Nachfolgerin wird Sandra Schlüter, die Vereinskasse werden Tim Nutsch und Philipp Köhne ein weiteres Jahr prüfen. Seit 25 Jahren gehören Hubert Blecke, Werner Heppe und Willi Risse dem Verein an, Heinrich Weber ist seit 40 Jahren Vereinsmitglied. 

Für dieses Jahr plant der Vorstand weitere zwei Werkstattgespräche. Bereits am 20. Mai wird Dr. Norbert Wex Archivar und Abteilungsleiter Kultur der Stadt Soest über das Thema „Die Soester Fehde: Anlass, Verlauf, Erlebnisse“ in der Stadtbücherei referieren. Am 4. September wir das 18. Werkstattgespräch stattfinden. Ortsheimatpfleger Werner Rellecke spricht im Haus Welschenbeck über das Haus Welschenbeck und seine adeligen Besitzer und über die 800-jährige Geschichte. Für 2026 plant der Heimatverein die Herausgabe des fünften Bandes „Belecke. Lebendige Geschichte“ mit dem Thema „Belecke zur Zeit des Wirtschaftswunders (1945-1975)“, ein Redaktionsteam trifft sich regelmäßig und sammelt und sichtet Daten, Fakten, Geschichten und über hunderte Fotos und Dokumente. Dank einer Spende durch die Sparkasse und der Paul-Cramer-Siftung beginnt der Heimatverein in diesem Jahr mit der Erstellung eines Digitalen Heimatarchivs. 

(msp)

Weitere Information zu Stadtführungen sind auf der Internetseite https://stuetings-muehle.de/stadtfuehrungen/ nachzulesen und zu buchen. 

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