60 Jahre Theaterspiel mit den Laienspielern

Jubiläumsfeier im Wohnzimmer „Neue Aula“ 

Sehr schön dekorierte Cocktailtischchen, passende Gläser, süße und herzhafte Leckereien, passende Beleuchtung und ein Publikum, dessen Liebhaberei in irgend einer Weise mit Theater zu tun hat. Darunter viele aktive und ehemalige Laienspieler, Helfer hinter der Bühne und Freunde, alle wollten sie das 60-jährige Bestehen der Belecker Laienspieler unter dem Motto „Bühne frei für 60 Jahre Laienspiel in Belecke“ feiern. Es war ein Abend mit vielen Erinnerungen an die ersten Theaterstücke in der Schützenhalle, später in der Aula und dann in der „Neuen Aula“. 

Tobias Hense, erster Vorsitzender der Laienspieler führte durchs Programmpunkte

„Die ersten nachweislichen Theatervorführungen gab allerdings der TuS Belecke bereits 1908 auf der Bühne in „Humperts Saal“, erinnerte Tobias Hense, seit fast zwei Jahren Vorsitzender der Laienspieler und führte durch das Programm. Theater mit Herzblut habe man seit 1964, der Gründung des Vereins gespielt. Und so erinnerte er an die ersten Stücke mit Bruno Römer als Regisseur, Hauptdarsteller und Vorsitzendem in der Schützenhalle. Erst zehn Jahre später, nach Fertigstellung der Aula hatten sie ihr neues „Wohnzimmer“ und fühlten sich dort sehr wohl. Die Theaterstücke, mal Komödie, Musical, Krimi, Kinderstücke, oft bunt und vielfältig. Einige Stücke sogar von engagierten Laienschauspielern wie Heiner Maas selbst geschrieben, führten sie erfolgreich auf. 

Insgesamt 58 Mal feierten sie Premiere, davon 30 Kindertheaterstücke vor über 10.000 Kindern. „Sehr aufwändig und vielfältig war das Stück „Currywurst und Pommes“ in den Köpfen der Spieler geblieben. 57 Rollen wurden von 19 Schauspielern besetzt“, eine Meisterleistung der Theaterorganisation, stellte Hense fest. „Wir haben die Herzen der Zuschauer erobert, mit generationsübergreifenden Mitspielern und das ist wohl unser Erfolg“, knüpfte Hense an. „Wer einmal einen Fuß in die Aula gesetzt hat kommt nicht wieder hier raus“, hatte ihm ein alter „Hase“ vor vielen Jahren gesagt. Selbst in der Coronazeit durfte nicht gespielt werden. Da entschlossen sie sich einen Film in Belecke zu drehen. Das Drehbuch „… das weiß der Teufel allein“ war schnell fertig und mit Filmemacher Martin Mühlenschulte nach einigen Drehtagen alles „im Kasten“. Für die Grundschulen im Stadtgebiet war es eine willkommene Abwechselung, Heiner Maas und Tobias Hense fungierten eine Woche lang als Filmvorführer in den Schulen. 

Celina Maas und Vera Stemper moderierten das interaktive Quiz

Das Programm mit der Moderation von Celina Maas und Vera Stemper lies einen Blick in die Vergangenheit aber auch in die Zukunft wagen. Interaktiv war es. Denn die Zuschauer mussten ihr Handy nutzen. Es war ein Quiz in drei Runden. Und damit jeder sein Handy richtig bedienen konnte gab es vorher eine Proberunde. Doch schon nach wenigen Minuten funktionierte alles und die Zuschauer wurden mit Fragen gelöchert. Wie viele Laienspieler wirkten mit? Wie groß ist die Bühne? Wie viele Personen hatten Regie geführt? Und noch viele weitere Fragen um die Laienspieler und Aula. Die Antworten der 26 Spielgruppen wurden in wenigen Sekunden auf der großen Leinwand präsent und gewonnen hatte der Tisch „Schminktanten“. 

Ein tolles Programm boten die Laienspieler ihren Gästen.
Gerne spielten die Zuschauer mit und freuten sich über Präsente.
Online-Quiz in der Neuen Aula und alle machten begeistert mit.
Freuten sich über den Gewinn des Quiz, die „Schminktanten“ 

Einer der Höhepunkte des Abends war der Auftritt von Sopranistin Nadja Dust zusammen mit Pianistin Irina Tessmann, den Laienspielern bekannte Musikerinnen. Sie trugen zwei bekannte Lieder von Edith Piaf vor, dazu gehört ihr bekanntestes Lied „La vie en rose“. Es erinnerte an eines der aufgeführten Theaterstücke. 

Nadja Dust sang zwei Lieder der berühmten französischen Sängerin Edith Piaf

2012 war ein Jahr an dem sich die Laienschauspieler nicht gerne erinnern. Die Aula sollte abgerissen werden. Doch nur durch Initiative dieser Gruppe wollte sie auf jeden Fall erhalten. Zusammen mit dem Kultur- und Heimatverein Badulikum und der Real- und Hauptschule konnten sie die Stadt Warstein überzeugen die Aula zu renovieren und ihr ein neues Erscheinungsbild zu geben. Zusammen mit der Kulturinitiative, KI, gelang dieses vorbildlich. Seit 2014 ist es die „Neue Aula“ und mit Erfolg. Genauso erfolgreich wie die Belecker Laienspieler die mit ihrem Engagement in die Zukunft blicken. 

Zum Schluss bedankte sich Hense bei allen Helfern, Regisseuren und Regisseurinnen, Darstellern, Textern, dem Personal hinter der Bühne, Musikern und natürlich bei den Zuschauern, die immer gerne zu den Vorführungen kommen und so die Kultur in Belecke und Umgebung fördern und am Leben erhalten. (Text und Fotos: Michael Sprenger)

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