Quartalstreffen des Klimaworkshops
Seitdem die Eine-Welt-Gruppe vor über zwei Jahren den Impuls zum Klimaworkshop gegeben hat, hat das Interesse bei Bürgerinnen und Bürgern einen Nerv getroffen. Damals konnte jeder Teilnehmer in kleinen Gruppen seine Ideen zum Klimaschutz und somit zur Nachhaltigkeit einbringen. Viele Male hat man sich getroffen und letztendlich ein kleines Heft als Anregung für alle herausgebracht. Tipps und Ideen für jeden Tag, Arbeitsplatz und Freizeit. Dieses Heft kann sich jeder im Eine-Welt-Laden in der Wilkestraße abholen.
Jedes Vierteljahr, so hat man vor zwei Jahren beschlossen, wollten sich die Interessenten und Initiatoren treffen, um über eigene Erfahrungen, Investitionen und Ideen zu diskutieren. „Allein in unserer Gruppe hat sich einiges verändert, berichtete Theo Sprenger und wies auf die Erfolge der letzten Treffen hin. So hatte die Gruppe zuletzt mit Dr. Helge Wulsdorf einem Experten für Nachhaltigkeit eingeladen, der Wege zu einer Transformation der Wirtschaft vorgestellt hatte. Er vertraut darauf, dass Regierungen in Europa die Regeln und die Ziele vorgeben, die von den Betrieben trotz Wirtschaftswachstums eingehalten werden müssen. Herman Kroll-Schlüter ergänzte in seinem Leserbrief zum Wulsdorf-Vortrag, dass das Wachstum begrenzt werden müsste, um die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten.
Photovoltaik-Anlagen wurden auf Hausdächer montiert, Elektro-Autos gekauft und Heizungen optimal eingestellt“, berichtete Initiator Sprenger beim letzten Treffen zu der er auch Josefine Wunderlich, Klimafolgen-Anpassungs-Managerin bei der Stadt Warstein begrüßte. Sie arbeitet schon seit vielen Jahren in verschiedenen Städten und hat Erfahrung mit Klimafolgen. „Ich erarbeite Konzepte, auch in Zusammenarbeit mit Ingenieurbüros, um uns für die Klimafolgen zu wappnen“, erläuterte sie ihre Arbeit. Dazu gehöre es auch, welcher Baum jetzt gepflanzt werden könne, um ihn in 100 Jahren zu ernten, fügte sie an. Sie möchte, dass sich die Bürgerinnen und Bürger viel sensibler mit dem Thema Klima befassen.
Ein Thema beim turnusmäßigen Treffen waren die Radwege im Stadtgebiet. Ziel sei es weniger PKW-Verkehr und dafür mehr Menschen aufs Fahrrad zu bekommen. Aber Bundesstraßen, Kreisstraßen, Schulwege und WLE-Gleistrassen seien ein Hinderniss und man könne sie nur mit viel Umsicht und Erfahrung fahrradfreundlich gestalten, erläuterte sie.
Von der Diskussionsrunde kamen Ideen die erst in letzter Zeit gereift sind. So schlugen sie vor einen Second-Hand-Tausch-Tag zu initiieren oder Baumpflanzaktionen bei Geburten, Hochzeiten oder anderen Anlässen, wenn gewünscht, auch mit Namen anzubieten. Dazu könne man multifunktionale Flächen mit Spielplätzen entstehen lassen, resümierte Sprenger den Vorschlag. Ein gutes Beispiel sei die Bepflanzung am neuen Westertalradweg, erzählte er weiter. In Warstein gibt es schon seit einigen Jahren erfolgreich ein Repair Café, wenn sich Personen mit entsprechender Qualifikation melden, könne so eine Anlaufstelle auch in Belecke geschaffen werden.
Weitere Vorschläge kamen von Theo Sprenger. Ein Vortrag oder eine Wanderung mit einem Natur- und Landschaftsführer zum Thema: „Essbare Wildpflanzen am Wegesrand“. „Wie kann ich Chemie im Haushalt vermeiden!“ ist ein weiterer interessanter Punkt. Für den Zeitraum April bis Mai 2024 plant die „Faire Gemeinde“ eine Wanderausstellung zum Thema Nachhaltigkeit. Dabei handelt es sich um ca. 50 ausgesuchte Karikaturen. Ein Ausstellungsort steht noch nicht fest, wird aber in Belecke sein. (msp)
Klimaworkshop-Gruppe mit Josefine Wunderlich (2.v.r.), Klimafolgenanpassungs-Managerin bei der Stadt Warstein.
Text und Foto: msp
Faire Gemeinde“ zeigt eine Wanderausstellung zum Thema Nachhaltigkeit
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