Fahrrad-Akkus richtig überwintern – Tipps von Fachmann Dieter Teckhaus

„Mit so einer überaus guten Resonanz zum Thema Fahrradakku haben wir wirklich nicht gerechnet“, so Rita Cordes vom ADFC und begrüßte eine überwiegend männliche Interessengruppe im Gasthof Hoppe. Zum Thema: Korrekte Aufbewahrung und Pflege im Winter. Dazu konnte Cordes den Fachmann Dieter Teckhaus vom Deutschen E-Bike Akkuservice aus Werl begrüßen.

Resonanz und das Interesse der Radfahrer war zum Thema Fahrradakku war überraschend groß. 

Dieter Teckhaus erklärte den Interessierten den Aufbau der verschiedenen Systeme mit Rund- und Flachzellen sowie die immer komplizierter aufgebauten Lade- und Überwachungselektronik. 40 Einzelne Akkus, ganz nach Kapazität sind sie meistens in zehner Gruppen zusammengeschaltet und bilden so das Herz eines Lithium-Akkumulators. „Dieser wird mit verschiednen Sensoren und Platinen absichtlich immer komplexer aufgebaut, so dass wir sie nicht mehr reparieren können“, erzählte er. Lithium-Akkus sind sehr sensibel und es kann schnell zu Kurzschlüssen kommen. Das kann daran liegen, dass der Akku vielleicht hingefallen ist oder das es schon bei der Produktion zu Fehlern gekommen ist. Er wies darauf hin, dass sich diese Brände nicht mit Wasser oder einer Feuerlöschdecke löschen lassen! Einzige Möglichkeit, die Feuerwehr auf 112 anrufen. „Denn brennt dieser Akku einmal, sieht es aus wie eine Silvesterrakete“, verdeutlichte er deren Brisanz.

Rita Cordes hatte Dieter Teckhaus, einen Fachmann für Fahrradakkus aus Werl zu einem Vortrag nach Belecke eingeladen. 

Wie pflege ich einen Fahrradakku im Winter? Diese Frage brannte wohl den meisten Radfahrern auf den Nägeln. Der Akku solle nicht zu 100 Prozent geladen sein, besser sei es nach der letzten Ladung vor dem Winter noch einige Kilometer zu fahren und dann das Fahrrad in der Garage abstellen. Temperaturen bis an den Gefrierpunkt mache dem Akku nichts aus. Nur vor der nächsten Ladung solle er erst einige Stunden und somit langsam auf Zimmertemperatur gebracht werden, um ihn dann erst ans Ladegerät anzuschliessen, empfahl Teckhaus.

Was ist bei einem neuen Akku oder einem neuen Fahrrad zu beachten? Der Tipp von Dieter Teckhaus: „Für die ersten drei bis fünf Ladungen, sollte der neue Akku fast leer gefahren sein, erst dann kann er im Idealfall bei 30 bis 60 Prozent immer wieder an die Steckdose.“ Dabei erwärme sich der Akku und das Ladegerät nicht sonderlich, sollte aber 25 Grad Celsius nicht übersteigen. Es gebe auch Produkte die schon mal 60 bis 70 Grad Celsius erreichen, da sei aber Vorsicht geboten, berichtete er aus seiner langjährigen Erfahrung.

Zum Thema Brandschutz empfahl er eine Schutzbox. Diese habe den Vorteil, dass in der Standardgröße zwei Akkus mit Ladegeräten Platz finden und diese so sicher untergebracht seien. Die Box ist aus dem gleichen Material aufgebaut, das in den Brandschutztüren T30 Verwendung finde. Wichtig für Fahrten in den Urlaub ist es, dass ein Akku aus Gewichtsgründen nicht mit auf den Fahrradträger montiert sein soll. Im Auto selbst muss der Akku sicher vor Unfällen gelagert sein, also nicht lose im Fuß- oder Kofferraum legen. Empfohlen wird, ihn in einer gepolsterten Kiste zu transportieren.

Über seine Erfahrungen als Akkufachmann berichtete über er die Haltbarkeit von Fahrradakkus. Für ein normales Tourenrad schaffe ein Akku ganz nach Unterstützung 12000 bis 15000 Kilometer, in einigen Fällen auch viel mehr. Bei einem Mountainbike sehe es da ganz anders aus, da kann es schon mal sein, dass er sich bei 8000 Kilometer verabschiede, bemerkte Teckhaus. 

Wer sich ein gebrauchtes E-Bike kaufen möchte, dem empfiehlt er den Akku zu überprüfen, bei einer Restkapazität von über 80 Prozent könne man das Fahrrad ruhig kaufen. Sollte einmal ein Akku nicht mehr die Leistung bringen, ist es, ganz nach Alter und der Ersatzteilbeschaffung möglich, diesen zu reparieren. Eine Reparatur sei auf jeden Fall immer günstiger und schone dadurch Ressourcen.

(msp)

Infobox:

Akkuüberprüfung oder Reparatur bei: Deutscher Akkuservice in Werl. 

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