100. Führung im Belecker Stollenbunker – alles im Ehrenamt
Knapp 1500 Besucherinnen und Besucher in anderthalb Jahren

Am 26. März konnte die 100. Führung im Belecker Stollenbunker, die an die fürchterlichen Kriegsereignisse des 2. Weltkrieges in der Heimat erinnert, durchgeführt werden. Die Jubiläumsführung hatte eine Gruppe des Kolpingbezirks Paderborn als sog. Kombiführung mit einer anschließenden Besichtigung des Stadtmuseums „Schatzkammer Propstei“ in der Belecker Altstadt gebucht.

Insgesamt besuchten seit der offiziellen Eröffnung am 2. Oktober 2021 nunmehr knapp 1500 Besucherinnen und Besucher geführte Bunkerbesichtigungen. Diese teilen sich auf in gebuchte Einzelführungen für Gruppen ab 10 Personen oder Teilnahme an öffentlichen Führungen sowie kostenlos an den „Tagen des offenen Denkmals“ und in der „Langen Nacht der Museen in der Stadt Warstein“.

Der damalige Bau des Bunkers im Jahre 1943/44 war eine Reaktion auf die zunehmenden Luftangriffe der Alliierten, bei der Belecke als Rüstungsindustriestandort und Eisenbahnknotenpunkt ein potentielles Ziel darstellte. Der begehbare Teil des Bunkers hat eine Gesamtlänge von 127,1 m. Die Länge in Ost-/Westrichtung beträgt über 85 m. Die Länge in Nord-/Südrichtung liegt bei fast 40 m. Der Bunker hat eine Gesamtfläche von knapp 240 m² und ein Gesamtvolumen von fast 450 m³. Diese Maße entsprechen in etwa den Vorgaben der „Verordnung zum Bau von Luftschutzstollen“ vom 17. September 1943.

Der Kultur- und Heimatverein Badulikum e.V. (KuH) ist Betreiber des Stollenbunkers und des gesamten Historischen Ensembles Stütings Mühle in Belecke. Vereinsvorsitzender Hans-Jürgen Raulf erklärt: „Auch wenn wir bei Beginn des Projektes vor vielen Jahren nicht ahnten, dass der Stollenbunker angesichts der nach wie vor andauernden kriegerischen Ereignisse in der Ukraine traurige Aktualität gewinnen würde, so ist es doch gut und richtig, dass sich viele Menschen für die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte interessieren, die eben auch in unserer sauerländischen Heimat ihre Spuren hinterließen.“

Weitere Informationen über das gesamte Historische Ensemble sowie über die digitalen Möglichkeiten zur Buchung von Bunker- und weiteren geschichtlichen Führungen findet man auf 
www.stuetings-muehle.de.

Text und Fotos: Thomas Schöne / Michael Sprenger

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.