Feuerwehr und MHD übten den Ernstfall an einer Biogasanlage
„Verletzte Person im Bereich der Fermenter bergen und zwei Kinder suchen!“ so lautete der Auftrag für die Einsatzkräfte des Belecker Löschzuges auf dem Biohof Kroll-Fiedler im Bereich der Biogasanlage. Mit nur wenigen Minuten Abstand waren die Löschfahrzeuge mit den Besatzungen eingetroffen. Die Angriffstrupps hatten sich auf dem Weg zum Hof schon mit Atemschutzgeräten ausgerüstet und waren sofort einsatzbereit. „Vermisste Person mit Crashrettung suchen, es kommt auf jede Minute an“, wies Christian Büenfeld die Kräfte an. Ausgerüstet mit Rettungstuch und Gasprüfgerät machten sich vier Kräfte auf die Suche. In einer kleinen Senke hatte sich Gas aus einem Leck niedergeschlagen. Sie fanden die leblose Person zwischen den Fermentern und bargen ihn. Danach übergaben sie ihn an den Malteserhilfsdienst zur weiteren medizinischen Versorgung.
Derweil hatte die Besatzung der Drehleiter im Bereich des Strohlagers nach den vermissten Kindern gesucht. Beide hatten sich in einer kleinen Ecke versteckt um sich so zu schützen. Mit den vielen Einstellmöglichkeiten des Drehleiterkorbes retteten sie die Jugendlichen aus ihrer misslichen Lage.
Für die Wasserversorgung steht am Hof Kroll-Fiedler ein Feuerlöschteich zur Verfügung. Diesen benutzten gleich zwei Einheiten HLF20 mit seinem Wasserwerfer und eine transportable Tragkraftspritze TS8/8. Mit der Wasserversorgung für das HLF 20 gab es Probleme seitens der festinstallierten Rohre. Nur die Tragkraftspritze und Wasser aus den Tanks HLF 20 und dem TLF 4000 versorgte den Einsatz für die ersten Minuten, während ein weiterer Trupp nach einem Unterflurhydranten auf dem Uelder Weg suchte. Schlecht gekennzeichnet und direkt unter einem Stacheldrahtzaun fanden sie ihn dann.
Nach dieser Abschlussübung informierte Hofinhaber Christian Kroll-Fiedler die Einsatzkräfte über die Funktion seiner Biogasanlage und wies darauf hin, das die Anlage nur mit Biomasse aus Mist und Gülle funktioniere, zur Verbesserung der Leistung nehme er gerne Mais, den er auf ca. zehn Hektar dafür anbaue. Nur seine eigene Biomasse reiche aber nicht aus, deswegen versorgen ihn weitere Betriebe mit Biomasse. In den Fermentern entstehe ein Gasgemisch welches zu 50 Prozent aus Methan und Co2 bestehe, erklärte er. Mit diesem Gasgemisch betreibt er ein Blockheizkraftwerk. Wärme und eine Teil des erzeugten Stroms verbraucht er selbst, ein Teil wird ins öffentliche Netz eingespeist. Zum Ende der Übung hatten die Damen und Herren des Löschzuges die Möglichkeit das Blockheizkraftwerk zu besichtigen. Für den Löschzug war es eine interessante Übung und die Zusammenarbeit mit dem Malteser-Hilfsdienst funktioniere bestens. (msp)