Eröffnung des Westertalradweges 992 Tage nach dem Spatenstich

Fest für alle an der Mühle 

Vor 992 Tagen, am 15. Oktober 2019 war Spatenstich für die Renaturierung der kleinen Wester, dem Hochwasserschutz für das Mühlengelände und damit auch Baubeginn des Westertalradweges zwischen Paul-Gerhardt-Straße und Stütings-Mühle vollzogen. Im Herbst des darauffolgenden Jahres sollte zusammen mit dem Schnadezug die Einweihung stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt dachte noch niemand an den kleinen Virus Corona. Fast zwei Jahre hat es länger gedauert, als sich die Planer der Massnahme damals gedacht hatten. Doch für die Belecker und ihre Freunde in den umliegenden Gemeinden war umso größer, als die Geistlichen Pastor Uwe Müller und Ralf-Hubert Bronstert den kirchlichen Segen für den Radweg erteilten. 

Schneiden das Band durch: Markus Patzke, Jörg Blöming, Heiner Maas, Dr. Thomas Schöne, Stefan Redder, Wolfgang Klein, Hans-Jürgen Raulf und Birgit Dahlhoff 

Zuvor war in einem kleinen Festzug, angeführt von Hochradfahrer Michael Schröder, dem Spielmannszug des TuS Belecke mit offiziellen Gästen aus Kreis und Stadt mit dem stellvertretenden Landrat Markus Patzke, Bürgermeister Dr. Thomas Schöne und Ortsvorsteher Heiner Maas zum Festgelände marschiert. „Wenn ich die Wichtigkeit dieses Ereignisses in den Ehrengästen ablesen kann, dann ist das heutige Event ein ganz Besonderes“, hob Maas hervor. Der stellvertretende Landrat Patzke betonte die vorbildliche interkommunale Zusammenarbeit mit dem Kreis Soest und der Stadt Warstein. Hochwasserschutz, Attraktivität des Radweges und die Verbesserung des Gewässers, habe immer im Mittelpunkt gestanden. Von allen Beteiligten, Tiefbauunternehmer Redeker, Planungsbüro Wolfgang Klein und weiteren Unternehmen sei eine gute Arbeit abgeliefert worden. Insgesamt habe die Massnahme 710349 Euro gekostet, davon habe das Land Nordrhein-Westfalen etwa 80 Prozent übernommen, das Flussbett ist um 300 Meter verlängert und 6006 Tonnen Erdreich wurde bewegt, betonte Patzke. 

Klassisch und Aktuell: Hochradfahrer Michael Schröder führte den kleinen Festzug an. 
Dr. Thomas Schöne, Ortsvorsteher Heiner Maas und stellvertretender Landrat Markus Patzke
Michael Schröder als Hochradfahrer

Nach drei Schuss aus der Drillingskanone schritten die Ehrengäste zur offiziellen Eröffnung des Westertalradweges indem Markus Patzke, Jörg Blöming, Heiner Maas, Dr. Thomas Schöne, Stefan Redder, Wolfgang Klein, Hans-Jürgen Raulf und Birgit Dahlhoff mit ihren Scheren das rot-weiße Flatterband zerschnitten. Ein besonderer Akt, auf den viele, besonders die Radfahrer schon lange gewartet hatten. 

Steine am Wegesrand und der TuS-Spielmannszug auf dem Radweg 
Segnung durch die Geistlichen Pastor Uwe Müller und Ralf-Hubert Bronstert

Belecker Vereine halten wieder zusammen 

Nach diesem offiziellen Teil der Eröffnung des Westertalradweges hatten 30 Belecker Vereine und vier Gruppen aus den benachbarten Orten zu einem abwechslungsreichen Nachmittags- und Abendprogramm eingeladen. „Ich bin froh, dass wir immer wieder Vereine und Einzelpersonen finden, die ihre Hilfe anbieten. Ohne dieses ehrenamtliche Engagement wäre die Durchführung einer solchen Feier wie der Eröffnung des Radweges nicht möglich. Mein ganz besonderer Dank im Namen der gesamten Ortschaft Belecke an euch alle“, freute sich Maas auf einen kurzweiligen Nachmittag auf dem historischen Gelände von Stütings-Mühle. 

Und dafür hatten die Vereine und Organisatoren bestens gesorgt. Der Platz zwischen Damm, Bücherei und Sägegatter ähnelte einer kleinen Zeltstadt. Jeder Besucher suchte sich bei den sommerlichen Temperaturen und Sonneneinstrahlung einen Schattenplatz und fand ihn auch. Einen hohen Anziehungspunkt hatten die Damen der kfd, sie boten selbstgebackene Torten, Kuchen und frische Waffeln an, den Kaffee gab es dazu im Zelt. Viele Besucher nutzten diese angenehmen Gelegenheit. Wer es etwas deftiger wollte, der stärkte sich bei einer Portion Bratkartoffeln und Bratwurst. 

Annette Vahle hinter der kfd Kuchentheke

Bunte Steine für den Radweg 

Jeder Betrachter wird in den nächsten Tagen und vielleicht auch länger am Radweg die liebevoll und bunt bemalten Steine sehen. In Kindergärten, Grundschule und durch Eigeninitiativen hatten Kinder Flussbettkiesel mit kleinen Kunstwerken bemalt. Einfach nur bunt mit Glitzer oder mit aktuellen Motiven, die Vielfalt war enorm groß. 

Leierkastenmann und Bürgermeister: Dr. Thomas Schöne 

Auf einen besonders großen Stand präsentierte sich der Hegering Warstein. Sie stellten ihre neue Waldschule vor. Ein neuer großer Anhänger mit ausgestopften Waldtieren, um den Kindern und Jugendlichen den Wald und den darin lebenden Tieren näher zu bringen. Auf Schautafeln zeigten sie den Gästen ihre Planungen für die Neugestaltung des Unsohlegeländes am Radweg Richtung Rüthen. Schautafeln, eine neue Schutzhütte, Ausstellungsfläche mit Sitzgelegenheiten sollen diesen Platz wieder attraktiver machen. „Wir arbeiten schon seit einigen Wochen an dieser Anlage und möchten sie bald der Öffentlichkeit vorstellen“, so Hegeringsvorsitzender Georg Grewe. 

der Club Lecka Mädsche bemalen gerne Gesichter und Arme mit Motiven. 

Eine Anziehungspunkt für die kleinen „Damen“ ist immer wieder der Schminkstand. Diesmal waren es Schmetterlinge, die ihnen von den Damen des Clubs „Lecka Mädsche“ auf die Arme oder ins Gesicht malten. Einen kleine Renaissance erlebte das Waldfest aus den späten 1950er Jahren der Kolpingfamilie mit alten Kinderspielen. Gleich zwei Warsteiner Stadtteile feiern in diesem Jahr ihr 950-jähriges Dorfjubiläum. An eine Stand stellten sich Mülheim sowie Nieder- und Oberbergheim vor. Vom 20. bis 21. August feiern die Mülheimer mit einem Mittelaltermarkt, Präsentationen und Ständen ihr Dorffest. Einen Monat später, vom 23. bis 25. September feiert Warsteins westlichster Ortsteil mit einem Markttag, historischem Handwerkern, Traktoren und Landmaschinenausstellung sein Dorfjubiläum. 

Delegationen aus Nieder- und Oberbergheim sowie aus Mülheim, sie kündigten ihre Dorffeste an.
Basteln und malen für die Kinder, eine Lieblingsbeschäftigung.
Jagdhornbläser des Warsteiner Hegerings 
Würstchen vom Holzkohlegrill und dazu vielleicht eine Portion Bratkartoffeln 
Thekenmannschaft der GBK
Kaffee und Kuchen im Schatten des Zeltes. 
Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr 
Jenga einmal in groß, deswegen der Kopfschutz

Weitere Stände hatte der Malteser-Hilfsdienst, die Nachtwächterzunft führte Besichtigungen im Bunker durch, der Arbeitskreis Mühlrad zeigte Interessierten die Funktionen des Sägegatters und die Eine-Welt-Gruppe stellte ihre im letzten halben Jahr erarbeiteten Vorschläge für eine besseres Klima in der eigenen Umgebung vor. Für die musikalische Untermalung der Eröffnung des Westertalradweges führten die Musikerinnen und Musiker des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr, TuS Spielmannszug und die Jagdhornbläser des Hegerings einige Musikstücke vor. 

Noch einige Stunden feierten die Belecker am historischen Ensemble Stütings-Mühle die Eröffnung des beliebten Westertalweges, den die Belecker gerne auch Promenade nennen. 

Kuh(l)parade der Belecker Kühe auf dem Damm. 

Text und Fotos Michael Sprenger, 2.7.2022

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