Ein Anhänger reichte nicht aus

Mit so einer großartigen Hilfsbereitschaft hatten die Organisatoren für ihre Freunde im Ahrtal nicht gerechnet. Wasserwaagen, Fliesenkleber, Akkuschrauber, kleine Backöfen, Kühlschränke, Kabel, Leerrohre, Malerwerkzeug, Holzöfen, Wandfarbe und vieles mehr brachten Warsteiner und Rüthener Bürgerinnen und Bürger zum Siepmann-Parkplatz. Fast im Minutentakt kamen die Spender. Fragten ob sie dies oder jenes benötigten. Und wirklich alles konnten sie noch nicht annehmen. Doch für die Organisatoren war die Resonanz überwältigend. 

Als Wolfgang Deimel, Frank Töpfer und Wolfgang Immisch das Ahrtal besuchten, um ihre erste Sachspendenlieferung und einen PKW zu übergeben, trafen sie dort auf den selbständigen Landschaftsgärtner Sven Götsch in Walporzheim. Sein Wohnhaus war durch die Juli-Flutkatastrophe so beschädigt, dass ein Teil des Hauses abgerissen werden muss, da Heizöl in die Wände gezogen ist. Trotz der prekären Situation bot er den Helfern eine Übernachtungsmöglichkeit an. Sie waren sprachlos und erschüttert vom katastrophalen Zustand der Orte, der Infrastruktur, der Häuser. Und die drei Westfalen waren sich schnell einig: „Da müssen wir weiter helfen!“ 

„Es fehlt einfach an allem“, berichtete Deimel. „Die Menschen wollen ihre Wohnungen wieder herrichten und da sind unsere Spenden einfach wichtig und richtig. In einem großen Schützenfestzelt ist das Materiallager eingerichtet und jeder der einen Berechtigungsschein hat, bekommt was er benötigt. Alles wird hier von Ehrenamtlichen in Eigenregie abgewickelt“, erzählte Deimel. 

Sie stehen vor dem vollbeladenen Anhänger, die ehrenamtlichen Helfer aus Warstein und Rüthen:
Marie-Theres Koch-Schwarzer, Kirsten Deimel, Frank Töpfer, Ralf Borghoff, Wolfgang Deimel und Wolfgang Immisch.

Zum Ende der nächsten Woche fahren gleich sieben Personen aus der heimischen Gegend ins Ahrtal, alles Handwerker die mit anpacken und organisieren können. „Die Menschen freuen sich, dass wir ihnen helfen, dass wir ihnen die Sachspenden bringen die sie dringend benötigen. Auf Hilfe von Behörden oder staatlichen Einrichtungen können sie nicht warten, sie wollen, dass es weiter geht. Wir müssen nicht immer arbeiten, für die Menschen ist es genauso wichtig ihnen bei einer Tasse Kaffee einfach nur zuzuhören, damit sie ihr erlebtes erzählen können, das kann schon mal eine Stunde dauern und die Menschen sind anschliessend zufrieden“, berichtete Deimel aus eigener Erfahrung. 

Die Menschen im Ahrtal benötigen liebend gerne Sachspenden, denn sonst müssten sie erst in einen Baumarkt oder zu einem Handwerker, es wäre zu zeitaufwendig. Ganz beliebt ist Nutella, nicht nur für die Kinder. Von den eingegangenen Geldspenden kauft Marie-Theres Koch-Schwarzer, Mitarbeiterin im E-center Dumke, nach Rücksprache mit den Empfängern im Ahrtal Lebensmittel und Hygiene- oder andere Wunschartikel. Die Ahrtalunterstützer bedanken sich bei allen Spendern und sind sich sicher, dass es nicht die letzte Fahrt zu ihren Freunden an der Ahr war. (m4p)

Wer noch spenden möchte, ganz gleich ob Geld- oder Sachspenden und am vergangenen Samstag verhindert war, der wende sich bitte an: 

Wolfgang Deimel: Tel. 0171 7471 370 oder
Frank Töpfer: Tel 0163 3090 704 

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