Damit die Besucher auf einen Blick erkennen können, wie viel Strom der Generator an Stütings-Mühle erzeugt, haben Vertreter des Kultur- und Heimatvereins Badulikum mit Andreas Schunk von der Warsteiner-Verbundgesellschaft (WVG) ein öffentlich sichtbares Display in Betrieb genommen.
Im Sommer 2018 tauschte der Heimatverein den 54 Jahre alten Generator gegen einen leistungsfähigeren aus und die WVG ermöglichte es dem Verein für die nächsten 20 Jahre eine EEG-Förderung. In diesem Zusammenhang entstand die Idee durch den WVG Geschäftsführer Schunk, eine aktuelle Anzeige zu installieren. Diese zeigt, ob im Moment elektrische erneuerbare Energie erzeugt wird. Wie hoch die Gesamtleistung, und der Tageswert sind. Das Display zeigt auch wie viel Kohlendioxid eingespart wird. Wer immer Stütings-Mühle besuche könne damit auf einen Blick erkennen, welche Energie in der Kraft des Wasser stecke, erklärte Schunk.
Der Stromgenerator im Keller der Mühle wird von einer Francis-Turbine angetrieben und an einer dreiflammigen Straßenlampe über dem Wasserrad kann jeder erkenne, ob die Anlage Strom produziert. Brennt sie wird erneuerbare Energie erzeugt, andernfalls ist die Anlage ausser Betrieb. Dies kommt immer dann vor, wenn die Mitarbeiter des Arbeitskreises Mühlrad jährliche Wartungsarbeiten durchführen müssen.
Hans-Jürgen Raulf, Vorsitzender des Heimatvereins bedankte sich bei Schunk. „Die Unterstützung der WVG ist eine wirklich fruchtbare Kooperation. Der Verein hätte dies aus eigener Kraft nicht geschafft und für die Besucher der stütingschen Anlage ist dies eine wertvolle Information. Jedes Jahr produziert die Anlage mit dem neuen Generator und der modernen Steuerungstechnik zwischen 120.000 und 150.000 kWh Ökostrom.
Mehr als 100.000 Kilowattstunden Strom speist die Anlage ins öffentliche Stromnetz. Auf Basis des Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wird dieser Strom vergütet. Damit können 30 Haushalte versorgt werden.
Strom produzierte man schon seit 1905 in Stütings-Mühle. Zunächst nur für den eigenen Mühl- und Sägebetrieb und später auch für die erste Straßenbeleuchtung in der Bahnhofstraße. Doch um 1960, als der letzte Müller Beda Stüting verstarb und das Gebäude abgerissen wurde, lag alles brach. Nur die Stromerzeugungsanlage blieb erhalten und wurde 1964 überarbeitet, es wurde sogar ein neuer Generator eingebaut. Mit Erich Kaup, ein gewiefter Techniker, der sich mit alternativen Energien schon lange befasste, fand der Arbeitskreis Mühlrad den richtigen Mann. Mit ihm erneuerten sie 1991 die Turbinensteuerung und für die Stromerzeugung und nutzten den Generator von 1964. In die Anlage wurde eine neue Rechenanlage eingebaut und zusammen mit den Wehren arbeitete alles vollautomatisch. Sie funktionierte 27 Jahre lang. Eine komplette Überarbeitung der Anlage erfolgte 2018. (msp)