Aus Anlass des 50. Todestages von Caspar Bracht: Die Ehrenbürger der Stadt Warstein


Verwaltung erinnert an Caspar Bracht, Heinrich Gudemann und Wilhelm Hoff

Am 7. Mai 1969 verstarb in Belecke der einzige Ehrenbürger der ehemaligen Badestadt, der 1891 in Sichtigvor geborene Caspar Bracht. Durch Rechtsnachfolge ist er damit auch Ehrenbürger der heutigen Stadt Warstein. Genauso wie Heinrich Gudemann, dem die ehemalige Wästerstadt im Jahre 1965 das Ehrenbürgerrecht verliehen hatte, sowie Wilhelm Hoff, der im Jahr 1923 zum Ehrenbürger der ehemaligen Bergstadt Hirschberg ernannt wurde. Heinrich Gudemann wurde 1900 in Suttrop geboren und verstarb 1983. Wilhelm Hoff wurde 1851 in Hirschberg geboren und starb 1940 in Osnabrück.

Caspar Bracht kam schon mit 18 Jahren nach Belecke, nachdem er im Juli 1909 sein Abschlussexamen mit Auszeichnung im Hauptfach Orgel und in den Nebenfächern Religion, Liturgie und Latein an der Kirchenmusikschule in Paderborn bestanden hatte. Am 1. Januar 1910 trat Bracht die Stelle als Organist und Küster der St. Pankratius-Kirche an, um dann aber zunächst in den Jahren 1914 bis 1918 seinen Dienst als Soldat im I. Weltkrieg zu leisten. Aus dem Kriege zurückgekehrt, setzt er seine Tätigkeit als Organist und Küster fort und übernahm 1927 zusätzlich die Aufgabe des Kirchenrendanten. In den frühen 1920er Jahren übernahm er auch das Amt des Dirigenten des Männergesangvereins St. Pankratius und hatte dies bis 1949 inne. Er gründete zudem den Kirchenchor Cäcilia und begann mit der Ausbildung der Musiker, die in der Nachfolge der „Kapelle Korf“ ab Mitte der 1920er Jahre die „Musikabteilung des Katholischen Gesellenvereins“, ab 1933 das Kolpingorchester und ab 1970 die heutige  Musikvereinigung Belecke bildeten.

Caspar Bracht

Die größte Bedeutung für die Badestadt erhielt Caspar Bracht durch seine Initiative zur Neuerschließung der alten Kaiser-Heinrich-Heilquelle. Diese wurde im August 1934, also vor rund 85 Jahren, als Kaiser-Heinrich-Bad eröffnet. In Zeiten großer Arbeitslosigkeit erhielten auf diese Weise u. a. viele erwerbslose Musiker des Kolpingorchesters Arbeit. Im gleichen Jahr 1934 wurde Bracht auch Vorsitzender des Verkehrsvereins Belecke, einem der Rechtsvorgänger des heutigen Kultur- und Heimatvereins Badulikum.

Caspar Bracht ist hoch dekoriert. 1964 erhielt er dem päpstlichen Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“ und 1965, kurz nach der Verleihung des Ehrenbürgerrechtes der Stadt Belecke am 23. März, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Heinrich Gudemann hat über 50 Jahre als Amtsrentmeister und Standesbeamter im Dienste der Stadt Warstein gestanden. In all` den Jahren, insbesondere in den Kriegs- und Nachkriegsjahren des II. Weltkrieges, hat er den Menschen seiner Heimatstadt selbstlos und hilfsbereit zur Seite gestanden. Er wurde in seinem 66 Lebensjahr, und damit kurz nach der Verleihung der Ehrenbürgerschaft der ehemaligen Wästerstadt, mit dem Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“ ausgezeichnet. 

Heinrich Gudemann

Wilhelm Hoff war Mitorganisator des preußischen Eisenbahnwesens. 1895 wurde er zum Eisenbahndirektor ernannt, 1907 zum  Präsident des Eisenbahn-Zentralamtes und 1912 zum Ministerialdirektor im Eisenbahnministerium.  1918 wurde er Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz und noch im gleichen Jahr bis zu seinem Rücktritt 1919 preußischer Minister der öffentlichen Arbeiten.

Wilhelm Hoff

Die heutige Stadt Warstein nimmt den 50. Todestag von Caspar Bracht zum Anlass, an ihn und die beiden weiteren Ehrenbürger zu erinnern. Die Ehrenbürgerwürde, die drei Vorgängerstädte der heutigen Stadt Warstein verliehen haben, ist auch heute noch für die Stadt Warstein Anlass, dieser Männer zu gedenken und ihnen ein ehrendes Andenken zu bewahren. Am 7. Mai werden der Kultur- und Heimatverein Badulikum und die Musikvereinigung Belecke gemeinsam mit der Stadt Warstein am Grab von Caspar Bracht dessen 50. Todestages gedenken.

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