Kommt der Besucher in den Garten von Renate, Manuel und Manfred Appelhoff am Sellerweg 13 ist er überwältigt vom vielen Grün, vielfältigen Farben und auf dem zweiten Blick von der Eisenbahn. Irgendwo ein Pfeifen zwischen den Stauden oder von der Brücke, die über den Gartenteich fuhrt. An anderer Stelle zieht eine Dampflok ein paar Waggons durch die Blumenlandschaft.
Manuel und Manfred Appelhoff, sind begeisterte Garteneisenbahner und Hobbygärtner. Der Garten von Familie Appelhoff ist auch am 23. und 24. Juni zu besichtigen.
Es ist aber auch ein Garten der Ruhe. Einige kleine Sitzecken, mal mit Loungemöbeln, unter einem Ahorn, zwischen den Stauden oder unter einem Sonnensegel. Für jede Tageszeit ein Ruheplätzchen und alles nur damit nicht nur der Besucher der offenen Gärten, sondern damit die Familie Appelhoff nach getaner Arbeit ein bisschen Ruhe findet, das Geschaffene einfach nur geniessen kann.
Garten mit Teich, Brücke und Sitzecken
Aber bis es soweit gekommen ist wartete auf die Familien viel Arbeit, denn schon seit acht Jahren nehmen sie an der Aktion „Offene Gärten im Kreis Soest“ teil. 20 Gartenbesitzer haben an bis zu drei Terminen ihre Gartenporten für interessierte Besucher geöffnet und zum Schauen, Geniessen und um persönliche Kontakte zu knüpfen, eingeladen. Jeder Garten anders, jeder Garten ein Unikat und einfach nur schön.
Eine Diesellok der 218er Reihe zieht mit Rauch ihre Runden im Garten.
Bei Familie Appelhoff besticht die Vielfältigkeit der Ideen, die sie liebevoll umgesetzt hat. Da ist die Garteneisenbahn mit einem kleinen Bahnhof und einem Hochzeitspaar, dass gerade die Kirche verläßt oder die Seilbahn die zu einem Berg hinauf führt. Über 130 Meter Eisenbahnschienen haben die Appelhoff in ihrem 600 Quadratmeter großem Garten, mit Weichen, Tunnel und Brücken liebevoll aufgebaut. Und Sohn Manuel hält die Funkfernbedienung in der Hand, weiss genau wo sich welcher Zug im Moment befindet. „Ich kann aber nur bis zu zwei Züge gleichzeitig fahren lassen, sonst verliere ich den Überblick in diesem Gelände“, erzählt er und hält eine Ersatzlok in der Hand, eine von zwölf Loks, die die Appelhoffs auf ihrer Gartenbahn einsetzen können.
Eine LGB-Rangierlok vor einer Tunneleinfahrt.
Da ist ein kleiner Kräutergarten, dort findet man aber nur Kräuterlikörfläschchen, ein PC-Arbeitsplatz im Grünen, sogar der Bildschirm ist bepflanzt, aus Europaletten hat er einen Pflanzarbeitsplatz errichtet und eine ausgediente Kaffeekanne dient als Vogelnistplatz. In einem ausgedienten Weinfass ein kleiner Springbrunnen und im großen Gartenteich ziehen die Goldfische und einige Kois ihre Runden. Wer leckere Waffeln essen möchte, der kann einen alten Ofen anfeuern und im Schwenkwaffeleisen von den Eisenwerken Warstein, Waffeln backen. „Nur zwei Stück und dann ist man aber satt“, berichtet er. Oder ein kleiner Hang ist mit grünen Weinflaschen errichtet und über den Eisenbahngleisen rankt eine kleine Birke, fast wie ein Bonsai.
Ein Blick in den vielfältigen Garten
PC-Arbeitsplatz, diesmal im Grünen mit viel grün.
Für die Besucher gab es unter einem großzügigem Sonnensegel frischen Kuchen und Kaffee, den Renate Appelhoff extra vorbereitet hatte. Für die Familie, die gerne in ihrem Garten arbeitet ist es ein Hobby, das sie einfach nicht loslässt, denn immer wieder suchen sie neue Ideen und Anregungen und an einer Garteneisenbahn gibt es immer wieder Arbeit. Leider hatte der Starkregen und der Hagelschauer in der letzten Woche viele der schönen Blüten zerstört, somit konnten der Garten nicht in der vielfältigen Blütenpracht erscheinen, wie sich die Besitzer vorgestellt hatten. (msp)
Text und Fotos Michael Sprenger