„Blood in the Mobil“ Film in der Neuen Aula macht nachdenklich

„Fairen Handel mit Lebensmitteln, besonders mit Kaffee und Schokolade, betreiben wir im Eine-Welt-Laden in der Wilkestraße schon seit fast 30 Jahren. Aber was ist mit den Handys, mit den Smartphones? Diese Frage müssen wir uns auch stellen, denn wegen der seltenen Erden, die in jedem Handy mit verbaut werden, dafür sterben monatlich bis zu 45000 Menschen im Kongo“, so eröffnetet Susanne Heppe, erste Vorsitzende der Einen-welt-Gruppe den Dokumentarfilm „Blood in the Mobil“. Der hochinteressante Film des dänischen Filmemachers Frank Piasecki Paulsen macht nachdenklich und zeigt der die westliche Welt auf die skandalöse Situation der Kinder-Mienenarbeiter im Kongo und möchte aufmerksam machen.

Niemand, der sein Handy zur Hand nimmt, wird davon ausgehen müssen, dass Teile davon aus Kinderhänden stammen. Besonders im Kongo ist die Situation mehr als gefährlich. Mit dem Verkauf der Erze finanzierte die Armee den Bürgerkrieg, der bis jetzt fünf Millionen Tote gefordert hat. Die Armee übt nicht mehr ihre eigentliche Aufgaben aus, vielmehr verdienen die Soldaten am Verkauf und Handel mit den seltenen Erden. Die verschiedenen Gebiete, in denen die Erze gefördert werden, sind durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Eine Miene neben der anderen.Ohne jegliche Sicherheitseinrichtungen schürfen hier schon zehnjährige Kinder unter Tage nach Coltan, Zinn, Tantal in Stollen, die bis zu 100 Meter tief in den Berg hineinführen unter absoluter Lebensgefahr, denn zu jeder Zeit können Stollen einbrechen und die Kinder töten. Sie sind es auch die die 50 Kilogramm schwere Säcke in Zwei-Tagesmärschen zum Verkaufslager transportieren, immer mit der Unsicherheit, dass sie von anderen Banden überfallen und getötet werden. Erreichen sie ihr Ziel, erhalten dafür umgerechnet vier Euro. Die Händler verkaufen es dann für über 900 Euro weiter.

Die Smartphone-Hersteller und die Verbraucher finanzieren indirekt den Krieg im Kongo mit. Doch was haben die Hersteller für Chancen? Können sie überhaupt faire Erze kaufen? Lassen sich die Mienen zertifizieren? Die großen Hersteller wie Apple, Samsung und Nokia möchten dies vielleicht, denn immer mehr Kunden fragen nach, ob die Minerale ohne Kinderarbeit gefördert wurden. Durch die Korruption in den afrikanischen Ländern ist es aussichtslos. Es wird wohl niemals ein 100 Prozent faires Telefon geben.

Nach dem Film diskutierten die Zuschauer noch einige Zeit über den Film, der sie wirklich nachdenklich gemacht hatte. Aber was für Möglichkeiten haben wir? Wir möchten die Handys und Smartphones nicht missen und nutzen sie weiterhin tagtäglich, sie gehören mittlerweile zum täglichen Leben. (msp)

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