Projekt „Zukunftswerkstatt“ ist auf dem richtigen Weg

Großes Engagement der Belecker, wenn es um die Asylanten geht – 42 Personen in Privatwohnungen

Von Michael Sprenger

Jedes Jahr im November kommen die Vorstände aller Belecker Vereine zusammen, um die Termine für das kommende Jahr abzustimmen. Bei dieser Gelegenheit bedankte sich Ortsvorsteherin Elke Bertling für die rege Vereinsgemeinschaft und den sehr guten Zusammenhalt. Bei der Terminabsprache waren sich alle Vereinsvertreter schnell einig, es kam zu keinen Überschneidungen und so kann sich jeder Belecker wieder auf einen vollen Terminkalender freuen. Es gibt wieder eine Auswahl von über einhundert Terminen, da ist für jeden etwas dabei. Höhepunkte des kommenden Jahres sind die Jubiläen das 111. Jahr der GBK und das 60-jährige des JuKa. Diese Termine können Sie alle im neuen „Foto- und Terminkalender 2016“ von Michael Sprenger, der ab Dezember 2015 wieder erhältlich sein wird und auf der Belecker Homepage nachlesen.

Wie die Menschen in den nächsten Jahren in Belecke Leben werden, dazu wurde in diesem Jahr die Zukunftswerkstatt ins Leben gerufen. Eine Gruppe die sich mit den Themen „Arbeiten“, „Wohlfühlen“ und „Leben“ in Belecke befasst. Während einer Auftaktveranstaltung im Frühjahr wurden über 300 Vorschläge gemacht und eine Gruppe, federführend mit Anja Werthmann und Martin Döbber, haben die Anregungen gesichtet und sortiert. Und was daraus geworden ist, dass kann sich jetzt schon sehen lassen. 70 Personen in drei Gruppen haben sich bereit erklärt aktiv mitzuarbeiten und schon jetzt gibt es in der Bahnhofstraße „freies WLAN“, eine Job und Wohnungsbörse auf der Belecker Homepage, Vorlesenachmittage in der Stadtbücherei, eine Babysitter-Datei, Creativ Café in Gaststätten, Seniorentaxi und „Senioren helfen Jüngeren“. Vieles ist noch in der Umsetzungsphase und Behörden müssen dazu ihre Zustimmung geben. „Wir arbeiten daran und haben ein Ziel, damit sich die Belecker, ihre Gäste und Besucher Wohlfühlen“, hob Martin Döbber hervor und ist sich sicher, dass davon vieles umgesetzt wird. Die Ergebnisse werden Ende Februar 2016 in einer Veranstaltung vorgestellt, darauf können sich schon alle freuen, die etwas in Belecke bewegen wollen.

„In Belecke leben derzeit 42 Asylsuchende, bzw. Flüchtlinge, alle sind sie in Privatwohnungen untergebracht und sie benötigen unsere Unterstützung“, begann Elke Bertling ihre Ausführungen. Es habe sich ein Netzwerk aus Kirchengemeinden, Politik, TuS Belecke, Gewerbeverband, Patenschaften und Privatpersonen gebildet. Soziale Kontakte seien zu knüpfen, die den Menschen Unterstützung bieten, führte sie aus. Die Stadtverwaltung sei überfordert bei der Suche nach Wohnungen und Wohnungseinrichtungen. Doch es gebe Helfer, die mit ihren Werkzeugkoffern und ihrem handwerklichen Geschick einfach mitarbeiten und so für das Wohl der Menschen sorgen, freute sie sich. Mittlerweile hat man ein kleines Zwischenlager eingerichtet, hier sind Kühlschränke, Backöfen, Möbel und Kücheninventar eingelagert. „Diese Artikel sind in dieser Zeit so rar, dass wir sie einfach sammeln und weitergeben“, erklärte Bertling.

Aber den Menschen wird nicht nur materiell geholfen. Kindern im Grundschulalter wird die deutsche Sprache gelehrt. „Und sie wollen es lernen“, berichtete stolz Josef Wüllner der Kinder im Einzelunterricht unterrichtet. Am 22. November sind alle Interessierte zusammen mit den Flüchtlingen zu einem Begegnungsfest ins Jugendheim eingeladen. „Es ist sehr spannend und wir erleben jeden Tag etwas Neues. Das Mitgefühl ist enorm. Ich habe Menschen kennen gelernt, die sich großartig engagieren“, freute sich Elke Bertling.

Der Gewerbeverband hatte vorgeschlagen, die Ortseingangsschilder etwas attraktiver zu gestalten. Nach wie vor sollen die Feste und Ereignisse hier angekündigt werden, aber in der restlichen Zeit sollen dort großformatige Fotos auf die Möglichkeiten in Belecke hinweisen. Attraktiver sollen auch bei Festen die Straßen und Plätze mit Fahnen geschmückt sein. Die alten Belecker Stadtfahnen sind in die Jahre gekommen und nach einer Vorlage laufen derzeit Preisverhandlungen mit Fahnenherstellern.

13.11.2015 msp

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