Walking Bus

“Unser Bus kam heute Morgen nicht gefahren, sondern gegangen – das ist super-toll“, empfing Christine Woytal, kommissarische Schulleiterin der Westerberggrundschule, gestern morgen die 183 Schüler und Schülerinnen. Alle waren wohlbehalten auf dem Schulhof angekommen und stiegen aus „dem walking bus“ aus.

Bei dem „laufenden Bus“ steht kein Bus im eigentlichen Sinne zur Verfügung, sondern eine Gruppe von Kindern wird von 2 Erwachsenen (Eltern) zu Fuß zur Schule begleitet. Die vorderen 2 bis 4 Kinder sind die „Busfahrer“, die letzten beiden Kinder die „Schaffner“; die Begleitpersonen haben eine reine Kontrollfunktion. An extra eingerichteten „Haltestellen“ konnten die einzelnen Kinder zusteigen. Die bundesweite Aktion fand bereits zum 9. Mal in Belecke statt. „Wir haben ausschließlich gute Erfahrungen gemacht“, so Woytal. „Man merkt den Kindern im Unterricht an, ob sie bereits auf dem Schulweg Entlastung hatten, sie können sich besser konzentrieren und das still sitzen bis zur Pause fällt nicht mehr so schwer.“ 2007 hatte sich die Schule auch deshalb zur Teilnahme entschieden, da auf dem Parkplatz vor dem Schulgebäude ein „riesiges Verkehrsaufkommen“ festzustellen war. Besonders in den Wochen nach der jährlichen Aktion beobachten die Lehrkräfte wesentlich weniger Autos, die (zum Teil einzelne) Kinder holen oder zur Schule bringen. Die belegten Vorzüge überzeugen auch Kinder und Eltern. Miriam Welzel schickt ihre Tochter stets zu Fuß auf den Weg vom elterlichen Haus am Sellerweg bis zur Schule an der Lanfer. „Ich halte es für wichtig, dass die Kinder morgens Sauerstoff getankt haben, bevor es ans Lernen geht. Außerdem toben sie sich bereits ein wenig aus und können alle Neuigkeiten mit ihren Freunden ausgiebig „bequatschen“. Und weil die Beleckerin so überzeugt vom täglichen Gang zur Schule ist, hat sie – gemeinsam mit Doris Sienholz – für ein weiteres Highlight gesorgt. Zwei, aus riesigen Pappkartons gefertigten, Busse zogen beim morgendlichen Lauf viele Blicke auf sich. Nachdem sich die Kids nach ihrer Ankunft zur Belohnung einen Stempel und einen leckeren Fruchtgummi-Schuh abgeholt hatten, wurde eines der selbst gestalteten Beförderungsmittel von allen Kindern signiert. Der andere Bus soll im Kunstunterricht eine kunterbunte Optik bekommen. Zum Abschluss der Aktion tanzten alle den „Walk-to-school“-Rap und vertieften das Thema anschließend in den Klassenverbünden. So ging es für die Drittklässler auf einen Barfuss-Parcours in die Turnhalle und die Kleinsten fertigten schöne Fußblumen als Fensterschmuck an.

Text uns Fotos: Gaby Schmitz

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