Großbrand in Warstein, 9.7.2015 21:29 Uhr
[10.7.2015, 8.42 Uhr] Warstein – Zu einem Großeinsatz im Gewerbegebiet Puddelhammer wurde die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Warstein am Donnerstagabend um 21.28 Uhr alarmiert. Als sie beim metallverarbeitenden Betrieb der Firma Gramm eintraf, stand das Gebäude bereits im Vollbrand.
Dunkle Rauchwolken waren weit über das Stadtgebiet hinaus zu sehen, es soll Explosionen im Betrieb gegeben haben. Die Feuerwehr versuchte, ein Übergreifen des Brandes auf das benachbarte Fitnessstudio Energy zu verhindern. Im Laufe des Abends wurde Unterstützung aus dem Kreis Paderborn und dem Hochsauerlandkreis angefordert. Die Einsatzkräfte kamen aus Lippstadt, Soest, Rüthen, Möhnesee, Erwitte, Anröchte, Geseke und Werl. Überörtliche Hilfe leisteten außerdem Einheiten aus dem Hochsauerlandkreis, aus Hamm, Paderborn, Gütersloh, Dortmund, Essen, Bochum und Bielefeld. Gegen 22.10 Uhr rief Landrätin Eva Irrgang die Großschadenslage aus. Diese wurde am Freitagmorgen gegen 4 Uhr aufgehoben.
Aktuell werden vor Ort noch Nachlöscharbeiten durchgeführt.
Die Polizei fuhr durch die Straßen und forderte die Bevölkerung per Durchsagen dazu auf, aus Sicherheitsgründen Fenster und Türen geschlossen zu halten und das Haus nicht zu verlassen. Diese Durchsagen gab es später in der Nacht auch in Brilon. Insgesamt kamen 350 Feuerwehrleute zum Einsatz. Zudem setzte die Polizei einen Hubschrauber ein, um einen besseren Überblick zu erhalten. Für Absperrmaßnahmen war die Polizei zwischenzeitlich mit 16 Streifenwagen im Einsatz.
Der Kreis Soest vermeldete am Freitagmorgen, dass die B 55 zwischen Belecke und Warstein weiterhin gesperrt bleibt. Die L735 zwischen Rüthen und Suttrop und die L776 zwischen Rüthen und Nuttlar wurden um fünf Uhr zurückgenommen. Zudem gibt es Entwarnung: Fenster und Türen können wieder geöffnet werden. Das Gebäude brannte laut Polizei komplett aus. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Zum Glück wurde bei dem Großbrand niemand verletzt.
Text: Daniel Schröder
Fotos: Christoph Keiper
von Reinhold Großelohmann
Warstein – „Eine Materialschlacht!“ Auf diesen Nenner bringt Warsteins stellvertretender Stadtbrandmeister Donat Ahle am Morgen den Großbrand in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bei dem Galvanik-Unternehmen Gramm im Gewerbegebiet Puddelhammer zwischen Warstein und Belecke.
Nicht nur sämtliche verfügbaren Wehren aus dem Kreisgebiet eilten den Warsteinern zu Hilfe, auch aus dem Ruhrgebiet wurden Expertenteams und Drehleitern angefordert.
Insgesamt waren 350 Wehrleute im Einsatz. Die Flammen loderten meterhoch aus dem Betriebsgebäude, eine dichte Rauchwolke entwickelte sich und zog gen Suttrop, Rüthen und Kallenhardt.
Die Bevölkerung war in der Nacht von Polizeifahrzeugen per Lautsprecher gewarnt und aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Inzwischen gab es Entwarnung. Hubschrauber kreisten über dem Gelände, um einen besseren Überblick gewinnen zu können. Für Absperrmaßnahmen war die Polizei zwischenzeitlich mit 16 Streifenwagen im Einsatz.
Am Freitag folgt auf die Materialschlacht der Versuch der Schadensbegrenzung – zumindest was die Umweltfolgen angeht. Mehrere Behörden sind vor Ort, um einen Überblick zu bekommen. Der Schaden geht schon jetzt in die Millionen.
Stellvertretender Stadtbrandmeister Donat Ahle berichtet am Morgen, dass zwar bekannt sei, welche Stoffe und Chemikalien in dem Gebäude vorhanden seien, doch wie genau die Lagerung erfolgte und zu welcher Reaktion eine Verbindung der Chemikalien – unter anderem auch mit den Löschmitteln – aussehe, das sei im Einsatzfalle kaum genau abzuschätzen. Deshalb entwickele sich ein solcher Brandort erst recht bei dieser Größe zu einem Pulverfass.
Auch die Vertreter der Umwelt-, Ordnungs- und Wasserbehörden konnten am Morgen noch nicht genau sagen, welche Maßnahmen nötig sind. Klar ist, dass Erdreich im Bereich der Wäster, die unmittelbar auf der gegenüberliegenden Straßenseite vorbeifließt, ausgebaggert werden muss. Aus einem Tor des Betriebsgebäudes floss die gefährliche Mischung aus Löschmittel und Chemikalien in den Uferbereich. Mit einer Absperrung versucht die Wehr, dies in Grenzen zu halten, auch Bindemittel wurden ausgebracht.
Um Gewissheit über die Gefahren zu erhalten, wurden Proben der Chemikalien und der entstandenen Flussigkeitsgemische per Polizeikonvoi in ein Labor nach Lippstadt gefahren.
Der Brandort mit allen direkten Zufahrten ist weiter abgesperrt. Zahlreiche Helfer und Rettungskräfte sind noch vor Ort, viele von ihnen allerdings übermüdet. Noch immer qualmt das Gebäude, auch wenn die Brandherde gelöscht sind.