Kreisbrandmeister hielt Vortag zum 5. Werkstattgespräch – Feuerwehr im Wandel der Zeit.

Schon zum fünften Mal hatte der Kultur- und Heimatverein Badulikum zum Werkstattgespräch eingeladen. Am vergangenen Donnerstag referierte Kreisbrandmeister Thomas Wienecke aus Anlass des 90-jährigen Bestehens des Belecker Löschzuges im Feuerwehrgerätehaus in der Silbkestraße. Sein Thema: „Feuerwehr im Wandel der Zeit“.

 

Schon immer haben sich die Feuerwehrmänner den Herausforderungen der jeweiligen Zeit gestellt, waren es vor 90 Jahren nur Brände die zu löschen waren, so sind es heute die vielfältigsten Aufgaben die sich die Feuerwehren stellen müssen“, begann er seinen fast einstündigen Vortrag in der Fahrzeughalle. Er ging kurz auf die Geschichte und die verschiedensten Einsätze der Belecker Feuerwehr ein und betonte, dass die Männer der Gründerjahre keine schlechten Feuerwehrmänner waren, mit sehr viel Engagement und der aus heutiger Sicht schlechten Ausrüstung, lösten sie ihre Aufgaben genauso gut wie heute. Die Feuerwehren haben genauso wie die Industrie eine Entwicklung mitgemacht und sich immer wieder den Herausforderungen gestellt, immer wieder Lösungen gesucht und gefunden. „Und so wird es bleiben, der Wandel der Zeit wird nicht aufhören“, betonte Wienecke.

Kreisbrandmeister Thomas Wienecke referierte zum Thema „Feuerwehr im Wandel der Zeit“.

Pkw´s und LKW´s haben sich weiterentwickelt, es wurden neue Werkstoffe eingebaut und die Feuerwehr musste der neuen Technik immer wieder hinterherhinken, denn wenn man Menschen aus einem PKW retten muss, und die Schere oder der Spreizer versagen, dann müsse wieder in neue Technik investiert werden, führte er weiter aus. Die Arbeit der Feuerwehren hat sich in den letzten Jahrzehnten komplett geändert. Brände sind nur noch ein kleiner Teil der Einsätze. Die Feuerwehr wird heute zu einer Vielzahl von Einsätzen gerufen. Dazu musste in den Jahren in passende Einsatzbekleidung investiert werden, denn vor 100 Jahren gab es noch keine Säuren, keine Kunststoffe und keine gefährlichen Chemikalien. Wenn ein Gefahrgutfahrzeug heute 450000 Euro kostet, dann hat es sich nach nur einem Einsatz vielleicht schon bezahlt gemacht, bedenkt man wie groß der Schaden für die Menschen und die Umwelt hätten sein können.

Für die Feuerwehr ist die Klimaveränderung ein großes Thema. Sprach man früher noch von Jahrhunderthochwasser, so erleben wir heute in nur wenigen Jahren gleiche mehrere Jahrhunderthochwasser, so wie in den letzten Jahren in Warstein. „Dabei ist nicht das Wasserpumpen vorrangig, viel wichtiger ist die psychologische Hilfe beim Bürger. Denn wer heute nicht weiterweiss, ruft einfach die 112 an und dann kommt die Hilfe schon“, betonte Wienecke.

Verantwortliche im Kreis Soest beraten über die verschiedensten Themen. So hat die Feuerwehr Warstein mit der Feuerwehr Anröchte einen gemeinsamen ABC-Zug gebildet. Andere Löschzüge haben sich spezialisiert und arbeiten überörtlich zusammen und sind vom Kreis zu denn Einsätzen abrufbar. Gab es vor vielen Jahren nur wenige bis gar keine Naturkatastrophen, so sind Hochwasser und Orkane in den letzten Jahren mehrfach aufgetreten. Bei Verkehrsunfällen oder Flugzeugabstürzen seien die Feuerwehrangehörigen oft überlastet, aus diesem Grund habe sich das System Seelsorger bestens bewährt. Ebenso arbeiten Pressesprecher auf Kreisebene mit, um bei Großeinsätzen die Medien zu informieren, resümierte Wienecke die Arbeit der letzten Jahre.

Heimatvereinsvorsitzender Hans-Jürgen Raulf überreicht als Dankeschön ein Präsent.

Auch Michael Döben, Leiter der Warsteiner Feuerwehr bedankt sich für den interessanten Vortrag. 

Nach diesem sehr interessanten Vortrag über die Feuerwehr und die Veränderungen in den letzten 90 Jahren bedankte sich Heimatvereinsvorsitzender Hans-Jürgen Rauf bei Thomas Wienecke mit eine Jubiläumssekt vom 1075-jährigen Belecke. (msp) 

25.9.2014

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.