1075 Jahre Belecke – Siepmann Gedenkmünzen

Eine besondere Überraschung für das Belecker Jubiläumsfest haben sich die SIEPMANN-WERKE ausgedacht. Auf dem Gelände von Stütings Mühle wird am Sonntag, den 16. Juni, ein originalgetreues Funktionsmodell (Maßstab 1:8) eines bei SIEPMANN betriebenen Gegenschlaghammers aufgestellt. Mit diesem Modell werden Jubiläums-Gedenkmünzen geprägt. Die Kopfseite der Münze erinnert an das 1075-jährige Bestehen Beleckes und die Rückseite an das 122-jährige Unternehmertum der SIEPMANN-WERKE. Die heutigen SIEPMANN-WERKE wurden am 2. Februar 1891 von Louis Peters aus Hagen in Warstein gegründet. Der Unternehmer hatte dort mit seinem Compagnon Heinrich Drees den in Konkurs geratenen Betrieb Hüsing erworben. Im Jahre 1909 kaufte die Firma in Belecke ein Grundstück zum Aufbau einer neuen Fabrikanlage. Bereits mit der Firmengründung hatte Emil Siepmann, ein Schwager von Louis Peters, die Aufgabe des Betriebsleiters übernommen. Für die Aufgabe der kaufmännischen Leitung und des Außendienstes trat 1892 Emil Siepmanns Bruder Hugo in die Firma ein. 1911 übernahmen die beiden Siepmann Brüder die Anteile von Louis Peters und wurden damit die alleinigen Inhaber der Firma Peters & Cie., die ihren Namen gleichwohl bis 1938 behielt. In diesem Jahr nahm auch das Belecker Werk mit der Produktion von Gesenkschmiedestücken den Betrieb auf. In den Jahren 1922 beziehungsweise 1926 traten die Söhne von Seniorchef Hugo Siepmann, Alfred und Walter sen., in die kaufmännische bzw. technische Leitung des Werkes ein, 1933 dann Ernst Siepmann, Sohn von Emil Siepmann. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise von 1928 sank die Zahl der Beschäftigten von 400 im Jahr 1927 auf 140 im Jahr 1932. Als Folge der Wirtschaftskrise wurde in den Jahren von 1930 bis 1932 auch das Werk in Warstein geschlossen und die gesamte Produktion nach Belecke verlegt. Ab 1933 profitierten die SIEPMANN-WERKE von den enormen Rüstungsanstrengungen des NS-Staates, so dass die Beschäftigtenzahl von 143 im Jahr 1932 auf 312 im April 1934 anstieg. In Belecke entstand 1937 mit der sogenannten Schmiedestraße eine der modernsten Gesenkschmieden Europas. Am 1. Januar 1938 erfolgte die Umbenennung der Firma Peters & Cie. in „Siepmann-Werke, Inh. Emil und Hugo Siepmann & Söhne OHG“. Zu diesem Zeitpunkt wurden Alfred, Ernst und Walter Siepmann sen. Teilhaber. Gegen Kriegsende lag die Beschäftigtenzahl bei etwa 2.000– hierunter auch damals sogenannte Fremdarbeiter. Im Zuge der wirtschaftlichen Neuorientierung nach dem Zweiten Weltkrieg kam es bei den Siepmann-Werken 1946 zur Gründung der Tochtergesellschaft Stahl-Armaturen PERSTA GmbH. In den Jahren 1948 bis 1950 erfolgte in den Siepmann-Werken eine von den Alliierten angeordnete Teildemontage von zwei Dritteln des Betriebes. Ende des Jahres 1950 starben kurz nacheinander die Gründungsväter des Betriebes Hugo und Emil Siepmann. Im Jahr 1959 wurde aus der Siepmann-Werke AG die Siepmann-Werke GmbH & Co. KG. Nun übernahm bereits die dritte Generation mit Alfred und Klaus Siepmann sowie Walter Siepmann als geschäftsführender Gesellschafter Verantwortung in dem Belecker Familienunternehmen. Am 9. März 1963 verloren bei einem Explosionsunglück, bei dem große Teile der Gesenkschmiede, der Putzerei und des Versandes zerstört wurden, 20 Mitarbeiter ihr Leben. Die Ursache für das Unglück lag in der Entzündung von Schmierölablagerungen. Dieser Brand hatte zu einer Explosion geführt, welche mit der Zerstörung der Druckluft-Sammelleitung in Zusammenhang steht. In diesem Jahr wurde an das schreckliche Ereignis vor 50 Jahren würdevoll erinnert. Heute stehen die Gesellschafter Walter Siepmann (Enkel von Hugo Siepmann) und Nicolai Siepmann (Urenkel von Emil Siepmann) sowie die Geschäftsführer Bernd Rimann, Klaus Westerwell und Korinna Schwittay an der Spitze des Unternehmens. Letztere ist die jüngste Tochter von Walter Siepmann und damit Urenkelin Hugo Siepmanns. In den beiden Sparten des Hauses (Gesenkschmiede und Stahlarmaturen) sind zurzeit mehr als 500 Mitarbeiter tätig. Die Schmiede produziert rohe und bearbeitete Gesenkschmiedestücke für den allgemeinen Maschinenbau (unter anderem Antriebstechnik, LKW, Baumaschinen, Druckmaschinen, Armaturen) bis zu Stückgewichten von 1500 kg. PERSTA stellt unter anderem Industriearmaturen für konventionelle und Kernkraftwerke, für die chemische Industrie, für Gastanker und für Fernheizanlagen her.

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