Werkstattgespräch „130 Jahre WLE“

Werkstattgespräch „130 Jahre WLE“ am 25. April 2013

Die zahlreichen Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr „1075 Jahre Belecke“ werden ergänzt durch die neu geschaffene Vortragsreihe „Werkstattgespräche“. Am 25. April 2013 wird Herr Detlef Berndt, Abteilungsleiter der WLE in Lippstadt, einen Vortrag zu einem spannenden Kapitel der Belecker (Verkehrs-)Geschichte halten: „130 Jahre WLE – ein zukunftsorientiertes Verkehrsunternehmen in der Region“. Der Kultur- und Heimatverein Badulikum lädt für 19:30 h in das Geschäftshaus „casa e vita“, Bahnhofstraße, ein.

Der Bau eines Eisenbahnstreckennetzes stellte in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein bahnbrechendes Vorhaben dar, das national wie regional für eine positive wirtschaftliche Entwicklung ausschlaggebend war. Vor diesem Hintergrund engagierten sich wohlhabende und einflussreiche Unternehmer beim Eisenbahnbau. So wurde am 22. November 1881 die Warstein-Lippstädter Eisenbahn-Gesellschaft (ab 1896 Westfälische Landes-Eisenbahn/WLE) unter maßgeblicher Beteiligung des Warsteiner Industriellen Wilhelm Bergenthal und der Provinzial-Regierung in Münster als Eigentümerin des Belecker/Drewer Steinbruchs.

Bereits zwei Jahre später, am 1. November 1883, konnte die Strecke Warstein-Belecke-Lippstadt eröffnet werden. Die Fahrtzeit auf der 31 km langen Strecke dauerte anfangs etwa drei Stunden. Durch seine zentrale Lage wurde Belecke durch den weiteren Ausbau des Schienennetzes zu einem regionalen Verkehrsknotenpunkt. So konnten am 1. Dezember 1898 die Strecke Belecke-Brilon Wald und am 1. Dezember 1899 die Strecke Belecke-Soest eröffnet werden. Zum Rangieren wurde im Jahre 1906 ein 400 Meter langer und achtgleisiger Rangierbahnhof unterhalb des Sellers angelegt. Das veranlasste 1911 die Siepmann-Werke, damals „Peters und Cie“, einen Teil ihrer Produktionsstätten von Warstein nach Belecke an den Güterbahnhof zu verlegen. Inzwischen trafen sich werktags fünfmal täglich in Belecke die Personenzüge von Warstein, Soest, Brilon und Lippstadt.

Das Automobil und der Lastkraftwagen lösten dann nach dem Zweiten Weltkrieg die Eisenbahn als wichtigstes Verkehrs- und Transportmittel nach und nach ab. Die Verbindungen Belecke-Brilon und Belecke-Soest wurden für den Personenverkehr 1958 bzw. 1960 eingestellt, und die Strecke nach Soest wurde 1970 ganz stillgelegt. Diese letztgenannte „Trasse“ wurde umfunktioniert zu einem von Beginn an sehr beliebten Radweg. 1975 kam auch das Ende für den Personenverkehr auf der Strecke Warstein-Lippstadt.

Die Strecke Warstein-Lippstadt erlebte allerdings einen neuen Boom: Seit Jahren transportiert die Warsteiner Steinindustrie jährlich knapp eine Million Tonnen Fracht über den Schienenweg. Des Weiteren gehen seit 2005 über einen neuen Gleisanschluss der Warsteiner Brauerei jährlich 200.000 Tonnen Getränke auf die Reise Richtung München und Berlin. In den Jahren 2007 und 2008 hatte sich das Frachtaufkommen um zusätzliche 300.000 Tonnen Holz erhöht zum Abtransport von Baumstämmen nach dem verheerenden Kyrill-Sturm vom Januar 2007. Insgesamt passiert somit ein jährliches Bahn-Frachtaufkommen von rund 1,6 Millionen Tonnen Belecke. Zusätzlich verkehren immer wieder einmal nostalgische Personenzüge auf den Strecken, so dass das Gleiswerk auch touristische Funktionen bedient. Auf einen interessanten Vortrag darf man gespannt sein!

 

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