KI – es geht weiter

Am 26. Oktober gibt es die dritte Runde. 
Im Besucherzentrum „Warsteiner Welt“. Mit Zuschauern an Tischen, nicht in Stuhlreihen. Mit Fabian Navarro. Und mit jungen Nachwuchskünstlern aus Warstein und Rüthen.  Liebe Freundinnen und Freunde der KI, auf der Bühne stehen drei Gitarristen, ein Mikrophon und ein Sofa. Mehr braucht es nicht für junge, vielseitige Kleinkunst. Doch, eine Sache noch: Ein volles Haus! Darum möchten wir gerade Sie und Euch ganz besonders einladen, lokale Künstlerinnen und Künstler zu erleben, zu lachen, überrascht zu werden, nachzudenken.

Ich bin nervös. Einlass seit zwei Minuten. Noch eine halbe Stunde Zeit. Der Sender des Mikrofons passt irgendwie nicht an meinen Gürtel. Das Handy klingelt. „Fabian, was ist los?“ „Mein Zug hat Verspätung. Ich schaff das nicht pünktlich. Fang ohne mich an! Ich komme dann später dazu.“ Okay, kein Stress jetzt.

 

Dann eben improvisieren. Wo sind meine Notizen? Kurzer Austausch mit den Künstlern. Geht’s Euch gut, alles klar? Nicht wundern, Fabian Navarro verspätet sich. Genau, ich fange erstmal alleine an. Nochmal zu den Jungs und Mädels von der Musikschulband. Leichte Aufregung, aber alles gut. Ihr macht das schon! Martin kommt auf mich zu. Noch fünf Minuten, wir fangen mit Musik an? Okay. Dieses Mikro am Kopf nervt, warum hab ich das überhaupt schon an?! Nochmal raus, viele bekannte Gesichter im Foyer. Super, ein bunt gemischtes Publikum, alle Generationen sind dabei. Schön, dass Ihr da seid. Wird ein spannender Abend, freut Euch drauf! Diese Ruhe am Waschbecken der Herrentoilette! Blick in den Spiegel. Ich muss das Band mit dem Ki-Schild noch abnehmen! Wieder rein, es sitzen schon alle. Licht aus im Saal, Spot auf die Musikinstrumente. Was, jetzt schon?! Beruhigend, Martin auf dem Oberrang an der Technik zu wissen. Auf ihn ist immer Verlass. Die kleine Band startet. Knisternde Stimmung, die haben echt was drauf! Ich sehe Mike an der Tür. Er raunt mir eine Zahl zu: 300! Wir grinsen uns an. Volle Hütte, geil! Applaus. Jetzt packt es mich auch. Kribbeln im Bauch. Mikro an. Durchatmen. Ich benutze den seitlichen Aufgang. Die Scheinwerfer blenden. Es kann losgehen!

 

…Drei Tage später, Soester Anzeiger, 7.Mai 2012: 
„Nach Luftküsschen, atemlosen Reimen, seltsamen Gedanken und vergessenen Zeilen, wurden noch Geschenke an die Aktiven verteilt, doch der abschließende Applaus nahm kaum ein Ende. Der Moderator Fabian Navarro war sprachlos über den Erfolg der einst so kleinen Literaturveranstaltung und hofft auch in weiteren Jahren auf anhaltende Begeisterung. ‚Ich kann nicht glauben, wie sich das hier entwickelt hat‘.“

„Die Aula soll auch eine Bühne für Nachwuchskünstler sein.“ Eine Forderung an uns selbst, vor ziemlich genau elf Monaten formuliert, als wir als Ki gerade begannen, das erste Programm an den Start zu bringen. Deshalb machten wir „Open Mic – Die Freie Lesebühne“. Eine Veranstaltung, die bisher auf der kleinen Bühne des Jugendtreffs „Alte Berufsschule“ zu Hause war, sollte das große Theater am Pietrapaolaplatz füllen. Bei der Premiere am 25.11.2011 kamen 180 Zuschauer. Bei der zweiten Auflage am 04.05.2012 waren es gut 300. Fabian Navarro ist der „Gründervater“ der Marke Open Mic. Kurz nach dem Abitur erschien sein erstes Buch, seitdem ist er ein auf den Bühnen der Republik gefeierter Poetry-Slam-Künstler. Um ihn und seine Freie Lesebühne herum entstand eine kleine Szene junger Künstler. Poetry Slam: Der Dichterwettstreit. Eine Kunstform, entstanden in den USA. Eine Mischung, aus Lyrik, Poesie, Kabarett und Stand-Up-Comedy. Mittlerweile etablierter Bestandteil deutschsprachiger Kleinkunst.

Für den Vorstand 
Frederick Krieger


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