Kalligraph Alfred Kamp stellt aus

32 Mal das Weihnachtsevangelium im Sakralmuseum
Ausstellung mit Preisausschreiben und Buchgewinne

32 Mal das Weihnachtsevangelium nach Lukas in 32 deutschen Dialekten in 32 verschiedene Kalligraphischen Schriften, dass ist die neue Ausstellung die der Annoverein in Zusammenarbeit mit Alfred Kamp zusammengetragen hat und die am

 

Samstagnachmittag eröffnet wurde.

Pastor Markus Gudermann ging in seiner Begrüßung auf die Weihnachtsgeschichte ein und konnte sie erst vor drei Wochen bei einem Besuch in Bethlehem spüren. „Ich konnte sie miterleben, dass dies nicht nur eine Geschichte ist, sondern, dass es Wahrheit sein muss. Das Evangelium ist jedem Vertraut, es ist wie ein Märchen“, führte er aus.

Alfred Kamp hatte schon immer eine Vorliebe für schöne Schriften und in der Berufsausbildung wurde die Beschäftigung mit der Kunst des schönen Schreibens immer intensiver. Dazu hatte er alte Bücher, Schriften und Urkunden; Übungs- und Anleitungsbücher, wie heute gab es nicht. So versuchte er es zunächst mit Tinte und einer normalen Feder. „Ich war einfach nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Doch dann hatte ich eine entscheidende Begegnung mit Professor Werner Eickel aus Aachen und mein erstes einwöchiges Seminar für Kalligraphie in Schwerte“, berichtete er begeistert. Insgesamt nahm er an 28 Seminaren teil und ist heute ein perfekter Kalligraph. Doch die entscheidende Begegnung hatte er mit einem Kommissar a.D., der ihm vier Kopien des Weihnachtsevangelium in verschiedenen Dialekten schenkte. „Das war mein entscheidender Wendepunkt“, berichtete er. Seit dieser Zeit sammelt er und vor allem schreibt er sie in den verschiedensten Schriften. Dabei ist es entscheidend ob der Text aus Ostpreussen, Bayern, Ostfriesland oder Rüthen kommt. Er sucht immer die passende Schrift aus. Und so präsentieren sich die Schriftstücke, alle im DINA 2-Format und fast alle mit vergoldeten Initialen, dem Besucher im Sakralmuseum.
Immer traf er auf offene Ohren, jeden den er um einen Text im jeweiligen Dialekt fragte, vom dem erhielt ihn auch. „Nur mit dem Ruhrpott da hatte ich meine Schwierigkeiten. Ich wurde abgewiesen, kein Interesse!“ betont er. Doch nach einigen Monaten erhielt er das Evangelium im Ruhrpottdialekt zugeschickt, sofort machte er sich an die Arbeit und heute ist es neben der Weihnachtsgeschichte im Berliner Dialekt der Anziehungspunkt seiner Arbeiten.

Damit die Belecker bei dieser Ausstellung nicht zu kurz kommen verlas Peter Wessel, Lehrer an der Plattdeutschen Schule, das Evangelium, das Johanna Ohrmann aus Altenrüthen in Rüthener Platt aufgeschrieben hat. Es ähnelt der Belecker Platt sehr.

Erstmals wir der Annoverein ein kleines Preisausschreiben anbieten. In einem der 32 Weihnachtsgeschichten ist eine Textpassage die mit dem eigentlichen Text nichts zu tun hat. Jeder der den Text findet, erhält ein wertvolles Buch als Präsent. Die Ausstellung mit den 32 Evangelientexten ist noch bis zum 15. Januar 2012 zu den normalen Öffnungszeiten, mittwochs, samstags und sonntags von 15-17 Uhr zu besichtigen. (msp)

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