Musikalisches Einstimmen auf Weihnachten erleichterte das Warten auf das Christkind

Adventliche Musik auf öffentlichen Plätzen und Straßen vor dem Weihnachtsfest ist schon seit vielen Jahrzehnten Tradition. Schon in den 1960er Jahren war es vom damaligen Kolpingorchester, der heutigen Musikvereinigung, ein schöner Brauch, dass sie über viele Jahre, immer am 24. Dezember, das Warten auf das Christkind erleichterten. Am frühen Nachmittag trafen sich die Musiker mit Posaune, Wald- und Baritonhorn, Trompete und Klarinette an der Heilig-Kreuz-Kirche und spielten Advents- und Weihnachtslieder für die auf das Christkind Wartenden. Gerne wurde dieses Angebot von Familien angenommen, während im behaglichen Zuhause der Weihnachtsbaum geschmückt und die Geschenke vom Christkind unter den Baum gelegt wurden. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sangen die bekannten Weihnachtslieder gerne mit und stimmten sich so auf das bevorstehende Fest ein. Für alle wurde so das schier endlos lange Warten erheblich verkürzt. „Ich kann mich daran erinnern, dass es manchmal auch sehr kalt war und die Musikinstrumente nicht mehr funktionierten, weil die Ventile einfach eingefroren waren“, erinnerte sich Michael Sprenger an den damaligen Brauch. 

Nachtwächter singen zu Weihnachten Lieder und lesen Gedichte vor. (2012)

Wenn dann alle wieder in ihren warmen Wohnungen waren, erwartete sie dort eine behagliche Atmosphäre, eine unbeschreiblich schöne Stimmung, die es nur zu Weihnachten gibt. Vielleicht lag es auch an den gesungenen Liedern direkt am Turm der Kirche, an der Musik, an der Nervosität, auf das Christkind und die angespannte Vorfreude auf die Geschenke.  

Einst begannen die Großväter einiger Musiker mit der Tradition, heute sind es die Enkel die am Tag vor Heilig Abend an verschiedenen Plätzen mit den Nachtwächtern Weihnachtslieder spielen.

Vor etwa drei Jahrzehnten haben die Männer der Belecker Nachtwächterzunft diese Tradition übernommen. Immer am Vorabend vor Heilig Abend, singen sie in verschiedenen Plätzen und Straßen im Stadtgebiet Weihnachtlieder, lesen Gedichte und Geschichten vor. Und zur Freude der Nachtwächter kommen immer mehr Bewohner zum Singen, alle sind begeistert. Sie schaffen es zusammen mit einigen Bläsern der Musikvereinigung die gleiche Stimmung zu erzielen, wie ihre Vorfahren vor über 50 Jahren. Anschließend nehmen die Anwohner dieses angenehme Gefühl mit nach Hause und geben es an die Lieben in ihren Wohnungen und Häusern weiter. So sollte es sein, diesen Gedanken hatten die Musiker schon vor vielen Jahren aufgenommen und umgesetzt. Diese Tradition möchten die Nachtwächter auch weiterhin pflegen und die Menschen auf das Weihnachtsfest einstimmen. 

2004 sangen die Nachtwächter Weihnachtslieder an verschiedenen Plätzen und Straßen. 

(msp)

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