Bestens gelaunt, trotz Regenwetters, traf sich am Samstag der Jahrgang der 80-jährigen. Nachdem Organisator Otto Sellmann im Gedenken an alle bereits verstorbenen Mitschüler und Mitschülerinnen eine bepflanzte Schale auf dem Friedhof platziert hatte, feierten alle 13 Teilnehmer gemeinsam die heilige Messe in St. Pankratius. Anschließend fanden sich alle im Gasthof Hoppe ein, um in geselliger Runde lustige, traurige und spannende Geschichten Revue passieren zu lassen, als sie noch im alten Schulhaus vis à vis der Kirche und in der einstigen Mittelstraße, dem Unterricht der Lehrer Zurgeißel, Huckestein, Padberg, Holzapfel, Brüggemann, Dietz und Heimbrodt lauschten.
Eingeschult war der Jahrgang 1942 worden – mitten im 2. Weltkrieg. Ihre Erstkommunion mussten die Jubilare damals aufgrund des Einmarsches der Amerikaner verschieben. Mehrere Luftangriffe sorgten in diesen Jahren gleichermaßen für Angst, als auch für kindliche Freude wegen des unterbrochenen Unterrichts. Spaß hatten die Jahrgangskollegen auch an der von Sellmann mitgebrachten „Bierzeitung“, die anlässlich des gemeinsamen Tanzkursus-Abschlussballs 1952, geschrieben worden war. Dort stand etwa zu Hansfried Stracke geschrieben: „Swing und Fox kann er nicht gut, denn er hat ganz kaltes Blut. Doch Tango und Walzer tanzt er gern mit Irmgard seinem Lieblingsstern.“ Von Maria Wessel (Schulte) erfuhren die amüsierten Ex-Mitschüler: „Wessels Maria ruhig und still, tanzt nur so gern wie sie es will.“ Auch mitgebrachte Bilder aus einstigen Tagen lieferten Inspiration für so manche „Weißt-du-noch-Geschichte“. Zu fortgeschrittener Stunde, angereichert mit vielen Erinnerungen, gingen die ehemaligen Mitschüler schließlich mit dem Wunsch auseinander: „In fünf Jahren treffen wir uns wieder!“ lm