Die Geschichte der Feuerwehr hat sich in den letzten 100 Jahren stark entwickelt. Um dies zu erkennen schauten sich viele interessierte Bürger die aktuellen Löschfahrzeuge des Löschzuges auf dem Schützenvorplatz an und waren wirklich erstaunt. Da stellte eine Bürgerin die Frage: „Und diese Fahrzeuge stehen alle im neuen Feuerwehrhaus? Das möchte ich mal genauer sehen!“ Dann zeigte ihr einer der Maschinisten die Besonderheiten der modernen Löschfahrzeuge und sie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Während sich die Bevölkerung, besonders die vielen Kinder und Jugendlichen für die Fahrzeuge interessierten, gratulierten Belecker Vereine dem Löschzug, stellvertretend Löschzugführer Harald Borghoff zum 100. Geburtstag der Wehr. Nach der Begrüßung im Königssaal der Schützenhalle gab er einen kleinen Rückblick auf die Geschichte. Dabei hob er die Nachbarschaftshilfe im Brandfall hervor. Schon vor über 100 Jahren war es die Pflicht eines jeden Bürgers immer mit anzupacken, wenn es im Dorf brannte. Dies habe sich bis auf den heutigen Tag fortgesetzt. Jetzt nicht mehr mit einem Ledereimer, vielmehr mit hochtechnisierten Fahrzeugen und mit Hilfe aus den Nachbargemeinden und Städten. „Der Anfang vor 100 Jahren war schwer. Nach der Schließung der Phönix-Werke in der Lanfer und der Übergabe der Geräte an die Stadt, stellte sich heraus, das vieles nicht funktionierte. Seit dieser Zeit investiert die Stadt in die feuerwehrtechnischen Geräte und es gab und gibt immer wieder interessierte Frauen und Männer die sich ehrenamtlich zum Schutz der Bevölkerung einsetzen“, betonte Borghoff und freute sich über die großartige Teilnahme der Feuerwehren aus der Nachbarschaft und den Belecker Vereinen.
„Was die Feuerwehrmänner- und Frauen ehrenamtlich stemmen ist unbezahlbar. Wir sind Stolz auf euch“, machte Bürgermeister Dr. Thomas Schöne deutlich und betonte, er sei gerne bei der Feuerwehr. Kreisbrandmeister Thomas Wienecke übermittelte die besten Gratulationswünsche von den 3527 Mitgliedern der Feuerwehren des Kreises Soest. Vor zehn Jahren habe er zum 90. Geburtstag im Gerätehaus einen Vortrag zum Thema „Feuerwehr im Wandel der Zeit“ gehalten, das gelte immer noch. „Danke, dass ihr bereit seid in Ausbildung zu investieren, denn Feuerwehrdienst ist für die Gesellschaft. Ohne das Verständnis der Familien könnten wir nicht existieren. Oft kommen wir von Einsätzen zurück und erzählen viel, manchmal aber auch schweigen wir nur!“, berichtete Wienecke weiter. Trotz aller technischer Unterstützung bleibe immer ein Restrisiko, manchmal unter Einsatz des eigenen Lebens. Ehrenamt der Feuerwehr habe Respekt und Anerkennung verdient und genau dies zeichne die Stadt Warstein aus. „Feuerwehr macht Spaß! Macht weiter so!“, verdeutlichte Wienecke.
„Euer Einsatz und Engagement, euer faire und respektvolle Umgang, euer wissen und Stärke im Feuerwehrdienst macht die Stadt Warstein zu einem sicheren Ort“, stellte Stadtbrandinspektor Donad Ahle klar. Dabei hob er die Bereitschaft der über 100 Mitglieder des Belecker Löschzuges, besonders die 62 Aktiven hervor, die sich für Belecke einsetzen und immer helfen, wenn Not ist.
Schick sei das neue Gerätehaus an der Silbkestraße, es habe sich gut in das Ortsbild eingefügt und ist Heimat der Feuerwehr. Die großen Lettern „Retten, Bergen, Löschen, Schützen“ auf der Fassade an der Lanfer sei ein Indiz dafür, wofür die Feuerwehr lebt, wofür sie sich für den Bürger einsetzte, stellte Ortsvorsteher Heiner Maas klar. Noch viele Stunden sassen die geladenen Gäste zusammen und diskutierten über die Feuerwehr und ihre Geschichte, über Veränderungen und Wünsche, die es immer noch gibt.
Vor der Schützenhalle hatten die Aktiven der Wehr, die Unterstützungsabteilung und die Jugendfeuerwehr einen interessanten Feuerwehrpark aufgebaut. Mit allen Löschfahrzeugen aus dem neuen Gerätehaus und einem Gefahrgutfahrzeug aus Anröchte präsentierte sich der Löschzug. Eine Besonderheit war die erste Belecker Drehleiter von 1972 mit dem alten Wappen der Stadt Belecke, sie war neben den hochtechnisierten Fahrzeugen ebenso ein Anziehungspunkt. Für die Kleinsten war die Hüpfburg und das Spritzen mit einem echten D-Stahlrohr und viel Wasser eine beliebter Anziehungspunkt. Am Abend spielte die Band „Take off by Music1“ im großen Festsaal der Schützenhalle. Hier feierte die Bevölkerung mit den Feuerwehren den Abschluss des 100.Geburtstages. Text und Fotos: (msp)