Detlev Winkler, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes begrüßte über 50 Christdemokraten zur alljährlichen Mitgliederversammlung im Speisesaal der Schützenhalle. „Ich freue mich über ein volles Haus und übergab das Wort an Andrea Schulte, sie verlas den Geschäftsbericht des vergangen Jahres. Dabei hob sie die erfolgreiche Landtagswahl vom 15. Mai 2022 hervor und berichtete über den Besuch von Ministerin Ina Scharrenbach in Warstein mit ihren Besuch bei der Ladies Night in Hirschberg. Einer der aktuell wichtigsten Punkte in Warstein ist der Klimawandel. Damit müsse sich die Stadt Warstein noch intensiver befassen und die Bevölkerung zur aktiven Mitarbeit gewinnen, bemerkte sie die Lage.
„Die Wirtschaft stagniert, hohe Inflation, hohe Kosten für Energie und der Klimawandel, alles enorme Herausforderungen die vor uns stehen“, damit begann Britta Feiler, Vorsitzende der CDU Frauen Union Kreisverband Soest ihre Ausführungen. Sie berichtete über den vergangenen CDU-Parteitag und tritt dafür ein, dass Frauen und Männer innerhalb der Partei gleichmäßige Verantwortungen tragen sollen. Frauen seien erfolgreich im Ehrenamt und Politik, äußerte sie sich weiter. Diese Zusammenarbeit in unserer Gesellschaft sei eine Grundlage für die Zukunft. Aktuell seien die Folgen der Coronapandemie noch nicht überschaubar, dazu komme noch der Krieg in der Ukraine. Nur wenn alle gemeinsam die Wege neu definieren, könne man die Aufgaben bewältigen, betonte sie. Zur Zeit gehören 630 Frauen im Kreis Soest der Frauenunion an, allein 70 sind aus Warstein.
Zur Mitgliederversammlung hatte der CDU Stadtverband Europaabgeordneten Dr. Peter Liese eigeladen. Er begann seine Ausführungen mit den Worten: „Wir können mit der Coronapandemie optimistisch in den Herbst und Winter gehen. Das Risiko der künstlichen Beatmung im Falle einer Infektion liege bei geimpften Personen bei zehn Prozent.“ Die aktuelle Situation sei nicht mehr mit den Zuständen der vergangenen zwei Jahren vergleichbar. Die zweite gute Nachricht: der Impfstoff sei jetzt besser, aber Personen über 60 und mit Vorerkrankungen empfehle der eine weitere Impfung.
Zum Thema Krieg in der Ukraine berichtete er über Informationen einer ukrainischen Politikerin: „Man kann es sich nicht vorstellen wie die Situation dort ist, menschliches Leid und Grausamkeit bestimmen dort das Leben. Die Bundesregierung ist zu zögerlich, wir sind zu spät mit der Hilfe angefangen.“ Allein 91 Milliarden Euro habe Europa seit dem 24. Februar 2022 an Russland für Öl, Steinkohle und Gas bezahlt. Daran erkenne man die Abhängigkeit, doch sie werde geringer, berichtete Liese weiter. „Wir müssen alle Alternativen nutzen, wir sind noch nicht da wo wir hin müssen“, so Liese.
„In Zukunft müssen wir in Europa erneuerbare Energien nutzen. Früher waren diese teuerer als die fossilen Brennstoffe, aber das hat sich in den letzten Monaten gewaltig gewendet. Der Gaspreis hat sich versechsfacht. Warum ist dies so? Die Europäer haben sich lieber auf das preisgünstige russische Gas verlassen als in neue Energiearten zu investieren“, resümierte Liese die Lage. Photovoltaik, Windkraftanlagen, Wärmepumpen und Wasserstoff sind die Energieträger der Zukunft. Wissenschaft und Industrie muss sich diesen Aufgaben stellen und optimale Bedingungen die es jetzt vielleicht noch gar nicht gibt, aber in den Köpfen einiger Ingenieure oder Konzernverantwortlicher bestehen, kurzfristig entwickeln und anbieten. „Wir haben jetzt eine Notlage, wir müssen jetzt handeln, sonst überleben einige Menschen die nächsten Monate nicht. Alle Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke so lange laufen lassen wie es wirklich nur notwendig ist. Diese dramatische Lage ist für die nächsten zwei Winter lebensnotwendig, erst dann kommt es zur Entlastung“, ist Liese überzeugt.
Schon vor 14 Jahren forderte Dr. Peter Liese bei der zweiten Deutschen Wärmekonferenz: „Auch die politischen Kosten sind schon heute enorm. Die Abhängigkeit von Russland und den Staaten aus dem Nahen Osten hat eine Dimension erreicht, die politisch äußerst problematisch ist. Daher ist das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien zu steigern und Energieeffizienz zu fördern“.
Abschliessend meinte der Europaabgeordnete: „Wasserstoff für Stahlwerke ist wichtig. Langfristig müssen diese stromintensive Prozesse in der Industrie optimiert werden. Ein Unternehmer hatte mir vor einiger Zeit gesagt, etwa die Hälfte der Unternehmen könne seine Prozessabläufe so organisieren und nur dann produzieren, wenn erneuerbare Energien zur Verfügung stehen. Einige Firmen, auch in NRW sind diesen Schritt schon gegangen. Der Gedanke, dass Energie immer zur Verfügung steht ist auch mit Biogasanlagen erreichbar“, fügte Liese an. Große Biogasanlagen stehen im Bereich des Haarstrangs und im Stadtgebiet.
Letzter Punkt der Tagesordnung war die Ehrung langjähriger Vereinsmitglieder. Doch nur vier Herren hatten diese Auszeichnung wahrgenommen, den anderen wird die Urkunde in den nächsten Tagen übergeben: Heinrich Jäger, Hermann Raulf (65 Jahre), Clemens Assmann, Dieter Beckschäfer, Klaus Beimann, Norbert Cruse, Josef Enste-Groven, Günter Kemper, Michael Kretschmer, Anton Kußmann, Bernhard Müller, Mathilde Schmidt, Karl-Heinz Schöne, Wilhelm Tüllmann, Josef Wolters, (50 Jahre), Bernd-Ulrich Lohmann, Roland Matthiae (40 Jahre), Ansgar Ulrich, Dr. Lars Köster und Erich Feldmann (25 Jahre). Anschliessend hatte der Vorstand des Stadtverbandes zu einem Imbiss eingeladen, dort diskutierten sie noch lange über die Initialpunkte von Dr. Peter Liese. (msp 22-9-2022)