Wenn die seidenen Stoffe der Kompaniefahnen der
Bürgerschützengesellschaft Belecke ihre Erlebnisse berichten könnten, es
würden wohl Bücher füllende Geschichten sein. Lustige wie traurige, Stolz
erfüllende und freudige Momente haben sie während so mancher Prozession,
Weihe oder anlässlich der Schützenfeste in ihren zusammen 211 Jahren
Lebensalter erlebt. Bis vor wenigen Jahren wurden sie auch noch zu jeder
Beerdigung eines Schützenmitglieds mitgeführt. Der Zahn der Zeit hat an
ihnen genagt und dazu geführt, dass die eins gold-gelben, kräftig grünen
und roten Farben vergilbt, fleckig und unansehnlich geworden sind. Mit Hilfe
der Crowdfunding-Aktion der Volksbank Hellwig unter dem Motto „Viele
schaffen mehr“ möchte der Verein die Flaggen nun restaurieren lassen Die
Kosten dafür belaufen sich auf 8000 Euro.
„Als einer der größten Vereine Beleckes ist die Schützengesellschaft
und ihre Feste ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Ortslebens. Die
Fahnen repräsentieren unseren Verein und werden bei den Festumzügen, bei
kirchlichen und weltlichen Anlässen, wie auch bei auswärtigen Festen voran
getragen. Wir möchten mit der Restaurierung unsere Tradition bewahren und
die wertvollen Fahnen auch für nachfolgende Generationen erhalten.“,
begründen Oberst Rüdiger Schulte, Vize-Vorsitzender Georg Kußmann,
Schriftführer Hansi Deppe und Rendant Jürgen Schulte das Vorhaben und
wenden sich an alle, die ihr Vorhaben unterstützen möchten: „Rettet mit
uns die aufwendig handgearbeiteten Schützenfahnen, bevor es zu spät ist
und eine Reparatur nicht mehr möglich ist.“
Die Applikationen, die einst von Hilla Brunnert entworfen worden waren,
sollen erhalten bleiben und müssen vorsichtig abgelöst, gereinigt und auf
den neuen Fahnen-Grundstoffen aufgebracht werden.
Den Osten symbolisiert die Belecker Altstadt mit der prägenden
Propsteikirche und einer unterhalb dahin fließenden Wester. Die Rückseite
prägt ein goldumrandetes Phantasiewappen mit von Eichenkranz umgebener
Schießscheibe und dahinter gekreuzten Gewehren. Die Fahne des Südens ziert
die Heilig-Kreuz-Kirche, sowie ein typisches Wohngebiet, zwischen grünen
Hügeln, am Rande des Arnsberger Waldes. Auf der Rückseite, umrahmt von
Eichenblättern, sind eine Armbrust, zwei Vorderladergewehre und eine
Zielscheibe aufgebracht. Die ebenfalls goldgebortete Fahne des Nordens zeigt
die Külbenkapelle, umgeben von hohen Fichten, am Rande ein Acker mit Pflug
auf dem Haarstrang und Fabrikgebäude mit qualmendem Schornstein als
Sinnbild für das Gewerbegebiet. Rücklings ist ein Adler mit Eichenlaub und
Schießscheibe, sowie gekreuzten Gewehren aufgebracht. Während diese drei
Fahnen 1971 angeschafft worden waren, erhielt der Westen sein seidenes
Symbol kurz nach der Gründung dieser vierten Kompanie im Jahre 1991. Die
Applikationen des Westens zeigen drei Wappenformen in einem Eichenbaum, auf
denen die Westansicht der Belecker Schützenhalle, sowie der Marien-Bilstock
am Roswithakindergarten und die Heilig-Kreuz-Kirche. Die Rückseite ziert
erneut das Wappen der Bürgerschützengesellschaft.
Gern wies Volksbank-Hellweg-Vertreter Werner Heppe die Schützenbrüder in
die Regularien des Crowdfundings ein, da er selbst Schützenbruder ist. Zu
dem bekannten Procedere, konnte er verkünden, dass aufgrund der
Corona-Pandemie und der damit größeren Unterstützungsbedürftigkeit
vieler Vereine, die Bank das angesammelte Kapital auch ausschüttet, wenn
die Zielsumme nicht erreicht ist. Zudem wurde die Startsumme auf 750 Euro
erhöht und jede Spende ( mind. 5 €) wird weiterhin von der VB-Hellwig mit
5 Euro unterstützt. Eventuell überschüssige Erlöse sollen nach
erfolgreichem Projekt in weitere notwendige Schützenhallen-Investitionen
fließen.
Als Dankeschön bekommen alle Spender, die in den nächsten knapp drei
Monaten, 50 Euro bis 250 Euro überweisen, jeweils von 5 bis zu 20
Schützenfest-Getränkemarken. Für eine 300-Euro-Spende spendieren die
Schützen dem Gönner einen kompletten Grillabend inklusive Freigetränke.
Infos und Spenden unter:
www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/restaurierung-kompaniefahnen
<http://www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/restaurierung-kompaniefahnen>