Anradeln im Stadtgebiet mit Betriebsführung in der Biogas-Anlage Agrar Energie Haar

WARSTEIN. Fahrradfahren wird auch in Warstein immer beliebter, besonders seit es Fahrräder mit Elektroantrieb gibt. Damit war auch ein Großteil der aktiven Radfahrer ausgerüstet, die am vergangenen Sonntag am Anradeln teilnehmen. Wieder vom Stadtmarketing, der Warsteiner Verbundgesellschaft und dem adfc, federführend von Rita Cordes bestens organisiert. 

Start am Wilkeplatz zum traditionellen Anradeln.

Gestartet wurde wie in jedem Jahr am Warsteiner Marktplatz und als zweiten Haltepunkt diente der Wilkeplatz in Belecke. Nach Begrüßung durch Rita Cordes fuhren 32 Radfahrer in einem Pulk über den Drewerweg und Effelner Weg auf den Haarstrang, an gelb blühenden Rapsfeldern vorbei in Richtung Waldhausen. Nach etwa 15 Kilometern erreichten sie die Biogasanlage an den Haarhöfen bei Firma Agrar Energie Haar. 

Am Rapsfeldern entlang führte die Anradeltour zu den Haarhöfen, Hof Dreses.

Betriebsmitinhaber Volker Dreses freute sich über das große Interesse der Radfahrer erklärte die Funktionsweise der Anlage, die mit einem Gasmotor und Generator, der mit einem Gemisch aus Methangas, Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid angetrieben wird und 400 Kilowattstunden Strom in einer Stunde erzeugen kann. „In einem Jahr speisen wir 3,3 Millionen Kilowattstunden ins öffentliche Netz und mit der Abwärme heizen wir unsere und die Gebäude der Nachbarschaft“, erklärt Dreses den interessierten Radfahrern. 20 Tonnen Biomasse benötige die Anlage pro Tag damit sie optimal arbeite. Diese bestehe aus Mais, Schweine- und Rindermist, Hühnertrockenkot, Putenkot und Zuckerrüben. Nach dem Gärprozess und dem Verbrennen im Generator entstehe als Gärrest Dünger, der in einem 6000 Kubikmeter großem Gärrestlager zwischenlagert und dann als Dünger auf die Felder austragen werde, erklärte er weiter. 

Volker Dreses (l.) informierte über die Funktion einer Biogasanlage und die Radler zeigten sich sehr interessiert. 

Die Anlage auf dem über 120 Jahre alten Hof ist jetzt seit zehn Jahren in Betrieb und damit die Stromerzeugung auch in Zukunft optimiert wird, investiert die Firma derzeit in einen neuen 550 Kilowatt starken Generator. „Die Stromerzeugung muss flexibler werden“, berichtete Dreses und so können es sein, dass unsere Anlagen dann nur einige Stunden am Morgen und dann noch einmal nachmittags auf Volllast laufe. Trotzdem sei der Hunger nach mehr Strom in Zukunft ungebremst, so Dreses. 

Nach dieser interessanten Führung fuhren die Radler durch das beschauliche Wameler Oberdorf mit seinen Fachwerkhäusern über den Radweg zu ihrem Ziel Allagen. Dort wurden sie beim Radlerfest der Siedlergemeinschaft „Unteres Möhnetal e.V.“ herzlich empfangen und alle freuten sich über eine Tasse heißen Kaffee sowie Kuchen oder Bratwürstchen. Für Organisatorin Rita Cordes war das diesjährige Anradeln wieder ein Erfolg. (msp)

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