Das Kaiser-Heinrich-Bad ist um ein Schmuckstück reicher. Im Zentrum für Bewegung und Gesundheitsförderung von Thomas Heutger hatte in den letzten Tagen Illusionsmaler Andreas Berger ein Bild von Kaiser-Heinrich, wie er an der Kaiser-Heinrich-Quelle steht, gemalt. Im Vergleich zum Original seien die Farben des neuen Wandbildes viel kräftiger, dies begründete Berger aber mit einer viel besseren Qualität der heutigen Farben.
Das Originalbild hatte bis 2007 seinen Platz im Eingangsbereich des damaligen Badehauses. Doch durch umfangreiche Umbaumassnahmen des neuen Besitzers, war das Wandbild schlichtweg im Weg und nur noch ein kleines Fragment ist im Original erhalten. „Ich hatte aber immer schon den Gedanken, das Bild wieder an eine andere Stelle in meinen Räumen zu platzieren“, so Heutger heute.
Vor einigen Wochen war es dann so weit. Eine Fotografie aus den 1970er Jahren war die Grundlage die er Andreas Berge gab, mit der Bitte es nach dieser Vorlage neu zu zeichnen. Ein Termin wurde vereinbart, Vorarbeiten geleistet und kurz darauf begann Berger mit Pinseln und Farben, genauso wie das alte Wandbild aussah an die Wand zwischen den Umkleideräumen „Kunigunde“ und „Heinrich“ zu malen. Nach einigen Tagen war das Bild fertig. Nun erstrahlt es wieder, wie vor über 80 Jahren.
Denn fast 85 Jahre ist er her, genau am 24. August 1934 wurde das Kaiser-Heinrich-Bad, so wie es heute aussieht, eröffnet und seiner Bestimmung übergeben. Das Bad selbst ist viel älter und nach alten Überlieferungen hatte hier Kaiser-Heinrich II. (1002 – 1024) mit seiner Gemahlin Kunigunde Heilung von ihren Leiden gesucht und wohl auch gefunden. Es ist nur eine mündliche Überlieferung, die aber nicht einfach beiseite gelegt werden darf. In der Nähe des heutigen Brunnens und Badehauses wurde im Mittelalter ein Siechenhaus für Pestkranke und von anderen unheilbaren Leiden Befallene errichtet. Die Erkrankten suchten auch im Heilwasser der Kaiser-Heinrich-Quelle Heilung.
Das Bild selbst, so ist sich Andreas Berger ganz sicher, habe in den 1930er Jahren, nach Fertigstellung des heutigen Hauses, der Maler und Künstler Hoya angefertigt. Er war zu dieser Zeit ein vielbeschäftigter Mann, der von Belecke und Umgebung sehr viele Skizzen angefertigt hatte. Alle Illustrationen im den beiden Belecker Geschichtsbüchern von 1938, die zur 1000-Jahrfeier erschienen, stammen aus seiner Feder.
Text und Fotos: Michael Sprenger