Unter dem mit drei Kerzen entzündeten Adventskranz hatten die Musikerinnen und Musiker der Musikvereinigung Platz genommen, als sie ihr erstes Adventslied „Veni Emmanuel“, ein Musikstück aus dem 14. Jahrhundert, vom amerikanischen Komponist James L. Hosay für Blasorchester neu gestaltet, vortrugen. Christof Welzel hatte hierfür das Solo gespielt, das er mit viel Engagement zum Besten gab, das Orchester unterstütze ihn im Schlussakkord tatkräftig. Unter der musikalischen Leitung von Alexander Sojka hatten sie sich viele Wochen auf dieses Konzert vorbereitet.
Bis auf den letzten Platz war die Kirche besetzt, als der neue erste Vorsitzende der Musikvereinigung Belecke, Thorsten Jesse, die Zuhörer begrüßte: „Geniessen Sie dieses Konzert und lassen Sie sich mit vorweihnachtlichen Lieder auf das Fest einstimmen.“ Beim Lied „Macht hoch die Tür“ wurden die Zuhörer gleich aufgefordert zwei Strophen mitzusingen. Die Texte waren eigens auf das Programm gedruckt und jeder sang mit. Doch spielte das Blasorchester ein wenig zu laut und der „Gemeindechor“ war nur sehr schwach zu hören.
Laut spielte hingegen das Trompete-Ensemble der Musikvereinigung unter der Leitung von Hanjo Feller „Oh Heiland reiß die Himmel auf“ und überzeugten mit ihrem musikalischen Können. Überhaupt hat sich bei der Musikvereinigung ein Wandel vollzogen. Es gibt sehr gute Musiker und Musikerinnen und neben dem Trompeten-Ensemble hat sich ein Posaunen-Ensemble und Ausbildungsorchester etabliert. Alle hatten bei dem Adventskonzert die Gelegenheit ihr musikalisches Können zu beweisen.
Auch als Gesangssolist hatte Alexander Sojka seinen Auftritt während des Konzerts. „Nun sei Willkommen, Herre Christ“ ist das älteste überlieferte deutschsprachige Weihnachtslied und wurde in der Urfassung schon im 11. Jahrhundert gesungen. Diese seltene Darbietung des Liedes war für Sojka eine Herausforderung, er leitete nicht nur das Orchester, er sang auch mit seiner Baritonstimme das Solo.
Dieses Konzert sollte einen musikalischen Bogen vom christlichen zum weltlichen Weihnachten spannen. Pastor Ralf Hubert Bronstert schaffte mit einer kleinen Weihnachtsgeschichte den Übergang von einem Jungen der in einer Theatergruppe mitspielte und der heiligen Familie Einlass in eine Jugendherberge gab, obwohl dies in der Bibel anders beschrieben wird. Es folgte der zweite Teil mit „White Christmas“, ein Beitrag vom Posaunen-Ensemble mit Thomas Rose, Dennis Aust, Alexander Sojka und Hanjo Feller. Und mit dem Lied „Little Drummer Boy“ der Auftritt des Ausbildungsorchesters mit Luis Blecke, Karla Heiß, Christopher und Carine Deuter, Michelle Böckmann, Moritz Müller, Max Lamaczek, Jan Ahlers, Bettina Baumeister und Phillip Gärtner, ausgebildet werden sie von Christof Welzer und Sabine Feller. Dirigiert hatte dieses Musikstück Jonas Raulf. Natürlich unterstützen die anderen Musiker und der Beifall der vielen Zuhörer war ihnen sicher.
Afro-karibische Weihnachtsmusik, ein traditioneller Spirituals für Blasorchester, hörten die Konzertbesucher mit dem Lied „Christmas Calypso“, allen sehr bekannt unter dem Namen „Mary´s Boy Child“. Für die Fans der amerikanischen Weihnachtslieder hatten die Musiker ein Medley mit „Jingle Bells“, Up on the House Top“, „O Christmas tree“ und „We wish you a Merry Christmas“ vorbereitet. Mit „O Sanctissima“ unter der Verwendung des Weihnachtsliedes „O Du fröhliche“ endet das Adventskonzert 2018.
Nach dem Beifall der Zuhörer beendeten die Musiker das Konzert sofort. Viele hatten kein Verständnis dafür, dass für dieses 75-minütige Adventskonzert keine Zugabe geboten wurde. Für Konzerte dieser Art ist es eher eine Selbstverständlichkeit und sollte beim nächsten Mal mit eingeplant sein.
Text und Fotos: Michael Sprenger