Im Turbinenraum an Stütings-Mühle wurde in den letzten Tagen fleißig gearbeitet. Entwicklungsingenieur Philipp Wehner von der Firma Walcher hatte in der vergangenen Woche alle Sensoren, Pumpen, Ventile und den neuen Generator angeschlossen. Nun kann die Anlage, die jetzt auf dem neuesten Stand der Technik läuft, zehn bis zwölf Prozent mehr erneuerbare Energie erzeugen. Dieser Schritt war notwendig, da die Steuerung der alten Anlage immer störanfälliger geworden war.
Schon in der vorletzten Woche hatten einige Mitarbeiter des Arbeitskreises Mühlrad den Schaltschrank sowie den Generator in den Keller transportiert und den alten Generator aus den 1960er Jahren ausgebaut. Den neuen Generator mussten sie genauesten ausrichten, da dieser über einen Flachriemen vom großen Schwungrad angetrieben wird, mit einer Drehzahl von 770 Umdrehungen pro Minute.
Gleichzeitig hatten weitere ehrenamtliche Mitarbeiter unter Anleitung von Alois Hanses fast 500 Meter Kabel für Sensoren, Ventile, Motoren und Kameras neu gezogen. Eine schweisstreibende Arbeit, bei der sie durch verschiedene Mauerdurchbrüche, Rohre und durch Keller die Kabel verlegten. Pünktlich zum Umstellungstermin hatten sie alles geschafft.
Am vergangenen Montag startete Ingenieur Wehner mit seiner Arbeit. Schnell hatte er alle Geräte angeschlossen, doch dann begann die Feineinstellung der Anlage. Dank der guten Erfahrung von Alois Hanses, der seit vielen Jahren für den richtigen Ablauf der automatisch laufenden Anlage mitverantwortlich ist und schon viele Fehler behoben hat. Zusammen mit Ingenieur Wehner prüfte er den automatischen Ablauf. Hier und da war an den Zeitelementen noch einiges zu verstellen. „Wir müssen auch an die Situationen denken, wenn es Hochwasser gibt, wenn im Herbst Unmengen von Laub oder auch mal ein Baumstamm vor dem Rechen liegen. All diese Konstellationen müssen wir berücksichtigen und in das Automatikprogramm mit einbeziehen“, erklärte Hanses. Am Freitagnachmittag war es dann soweit. „Die Anlage ist fertig. Nun produziert der Generator wieder Strom, sogar zehn bis zwölf Prozent mehr als bisher“, freute sich Christoph Linn, Sprecher des Arbeitskreises. Er hatte die Initiative ergriffen, dass diese Anlage noch im Jahr 2018 in Betrieb genommen werden konnte, die mit Hilfe des Kultur- und Heimatvereins Badulikum erst möglich wurde. (msp)
Philipp Wehner am Steuergerät für den Handbetrieb.
Alois Hanses kontrolliert den richtigen Druck der Hydraulikumpen…
…derweil verlegt Christoph Linn im Turbinenkeller Kabel und Schläuche in die neuen Kabelbühnen und Kabelkanäle. Erst wenn alles richtig funktioniert wird in der Anlage aufgeräumt, um sie dann wieder den Besuchern zu präsentieren.