„Bleibt am Ball und behaltet einen langen Atem“

30 Jahre faire Produkte in Belecke – Eine-Welt-Interessengruppe feierte Jubiläum

30 Jahre „Eine-Welt-Interessengruppe“ in Belecke. Auf diese Zeit blickten die Mitglieder am vergangenen Sonntag zurück und hatten sich selbst gewundert, dass die Zeit so schnell vorübergegangen ist. „Keiner hat damals daran gedacht, dass es 30 Jahre lang diesen Verein geben wird“, freute sich Susanne Heppe die seit fast zwei Jahren erste Vorsitzende des Vereins ist.

Diskussionsteilnehmer, Vorstand und Gesangsduo: v.l. Birgit Kußmann, Rita Cordes, Gerda Steinmeier-Gallardo, Nito Gallardo, Theo Sprenger, Marcos Costa Melo, Ulrich Klauke, Bruder Augustinus und Susanne Heppe.

 

Begonnen hatte alles beim Pfarrfest 1987, als durch die Initiative von Theo Sprenger Eine-Welt-Produkte angeboten wurden. „Wir hatten mit einem kleinen Lieferwagen die Waren aus Wuppertal abgeholt und waren uns bewusst, das wir nicht verkaufte Waren wieder zurückbringe würden“, erzählte Susanne Heppe. Doch es kam ganz anders, die Besucher des Pfarrfestes waren begeistert, die Produkte kamen an. Kurzfristig wurde ein kleiner Verkaufsraum gefunden. Kaffee und Tee waren zunächst der große Renner. Der Verein wurde gegründet und im 30. Jahr des Bestens sind immer noch die gleichen Personen im Vorstand, wenn sich auch die Verantwortlichkeiten etwas verschoben haben.

Dieses Jubiläum feierten die über 50 Vereinsmitglieder zusammen mit der St. Pankratius-Gemeinde in einem Hochamt in der Heilig-Kreuz-Kirche. Die Messe zelebrierte Pfarrer Markus Gudermann und für die Predigt konnten man den Franziskanerbruder Augustinus Dieckmann aus Dortmund verpflichten. „Der Welt geht immer mehr die Luft aus“, dies bezog er auf den aufgeblasenen Globus auf dem Altar, der immer kleiner wurde und wies mit diesem Satz auch auf den Zustand der Welt hin. Einige Jahre hatte Bruder Augustinus als Missionar in Brasilien gearbeitet, in dem Ort, in dem auch der Belecker Pater Godefried Raulf tätig war. „Durch die Initiative der Einen-Welt-Gruppe hat sich dort einiges verändert. Ihr habt nicht einfach Geld geschickt, mit eurer Unterstützung habt ihr die Dorfbewohner dazu gebracht selbst etwas nachhaltiges zu schaffen und das erfolgreich“, hob er die Arbeit der Belecker hervor. Pfarrer Gudermann forderte die Gruppe auf: „Bleibt am Ball und behaltet einen langen Atem“.

Im Jugendheim wurden über 120 Gäste, Freunde und Vereinsmitglieder von der Trommelgruppe „Mama Afrika“ aus Warstein begrüßt. Susanne Heppe hob in ihrer Rückschau die vergangenen 30 Jahre hervor. „Nicht ohne Fairständnis hätten wir uns diese Aufgabe gestellt. In viele Veranstaltungen, Diskussionsabenden, Filmvorführungen, Teilnahmen an verkaufsoffenen Sonntagen, Fairkostungen, Pfarrfesten, Ferienspaß mit Kindern, Gottesdiensten und Coffee-Stops sind wir auf die Menschen zugegangen, haben für die fairen Produkte und unsere Arbeit geworben. Und das seit 30 Jahren“, freute sich Heppe. 

Die Gruppe hat sich etabliert. Durch die Enge Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverband, der Kulturinitiative KI und der Großen Belecker Karnevalsgesellschaft. Beim Belecker Rosenmontagszug werfen die Karnevalisten übrigens faire Kammelle, einzigartig in der Stadt Warstein. Seit einigen Jahren präsentiert sich die Gruppe in einem Schaukasten auf dem Warsteiner Markt in unmittelbarer Nähe der Stadtverwaltung. „Einer unserer Wünsche ist es, dass vielleicht einmal auf den großen Ortseingangsschildern steht: ‚Faire Stadt Warstein’“, betonte Heppe.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen, zubereitet vom Gründungsmitglied Ludwig Feller aus Paderborn, diskutierte Theo Sprenger zusammen mit Bruder Augustinus, Ulrich Klauke vom erzhöflichen Generalvikariat Paderborn und Marcos Costa Melo, Geschäftsführer der FUgE, Forum, Umwelt und gerechte Entwicklung aus Hamm. Thema: Entwicklungshilfe und fairer Handel in der Welt. Die Bundesrepublik Deutschland leistet zur Zeit 0,2 Prozent des Bruttosozialproduktes an Entwicklungshilfe. Sie unterstützt auch die verschiedensten kirchlichen und weltlichen Organisationen, die nachhaltig in den Entwicklungsländern Projekte betreuen. Zusätzlich unterstützen die Kirchen mit Spenden und aus eigenen finanziellen Mitteln neben der pastoralen Projekten viele soziale Einrichtungen. Alle Hilfsorganisationen haben eines gemeinsam: Es werden nur nachhaltige Vorhaben unterstützt, ein Wachstum des fairen Handels zwischen Afrika, Süd- und Mittelamerika und Europa ist noch möglich. Zur Zeit werden etwa acht Millionen Menschen im fairen Handel unterstützt.

Für die Belecker Gruppe steht fest: sie machen weiter und bieten ihre Waren an jeden Werktag von 17 bis 18 Uhr in ihren Geschäftsräumen Wilkestraße 11 an.

Die Warsteiner Trommelgruppe „Mama Afrika“.

 

 

Besucher und Gäste zum 30-jährigen Bestehen der Eine-Welt Interessengruppe.

 

 

Das Soester Gesangsduo Gerda Steinmeier-Gallardo und Nito Gallardo sag Lieder aus Chile.

 

 

 

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