Eine-Welt-Gruppe beim Misereor in Aachen – „Menschen müssen sich selbst entwickeln“

Seit über 25 Jahren gibt es die Eine-Welt-Gruppe in Belecke und seit dieser Zeit arbeitet die Gruppe mit Misereor zusammen. Sie organisieren jährliches Fastenessen und laden die Bevölkerung mehrmals im Jahr zu Coffee Stopps auf den Wochenmarkt ein. Doch wie die Hilfsorganisation Misereor mit ihrem Sitz in Aachen organisiert ist und wie ihre Aufgaben verteilt sind, dass hatten sich einige Damen und Herren der Gruppe am vergangenen Samstag von Misereor-Mitarbeiter Johannes Schaaf aus erste Hand erklären lassen.

 „Die Organisation gibt es schon seit dem 5. Fastensonntag 1959, damals vom Kölner Kardinal Josef Frings gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht Menschen, gleich welcher Religion, Geschlecht und Herkunft zu helfen. Materiell oder finanziell, besonders hilft Misereor, den Menschen, dass sie ihre Rechte bekommen und dies ist ein ganz wichtiger Faktor“, berichtet Johannes Schaaf.

Denn in vielen Ländern seien die Regierungen für die Grundverpflegung, wie sauberes Wasser, Abwasserentsorgung und Strom zuständig, werde aber wegen der hohen Korruption gern mal vernachlässigt, berichtet er weiter. Und genau für solche Fälle hat Misereor Rechtsberater und Fachleute aus den verschiedensten Fachbereichen in Aachen und in den Ländern, die sich für die Belange der meist armen Menschen einsetzen, oft sehr erfolgreich. Natürlich hilft die Organisation auch beim Bau von verschiedenen Einrichtungen, aber sie hilft immer nur nach Rücksprache ihrer Mitarbeiter und den Menschen vor Ort, ganz nach dem Grundsatz: „Die Menschen müssen sich selbst entwickeln.“

Seit ihrer Gründung vor 58 Jahren hat Misereor in über 105000 Projekten dafür gesorgt, dass die Menschen ihre Rechte bekommen. Denn an jedem 5. Fastensonntag wird in den katholischen Kirchen eine Kollekte durchgeführt und dann werden Misereor etwa 14 Mio. Euro überweisen. Dazu kommen unzählige Klein- und Großspenden. Auch von der Bundesregierung erhält Misereor jedes Jahr einen Zuschuss. Auf diese Weise kann die Regierung in Projekte investieren, die ihr auf dem Weg als Bundesregierung nicht möglich sind. Der Jahresetat beläuft sich auf etwa 180 Mio. Euro und nur zehn Prozent sind für Verwaltung und Organisation.

Nach diesem sehr informativen Vortrag von Johannes Schaaf wollte die Gruppe mit ihrer Vorsitzenden Susanne Heppe einen Rundgang durch die Aachener Altstadt unternehmen und den Aachener Dom besichtigen, doch wegen der kurzzeitigen Schließung des Doms und des regnerischen Wetters machten sie sich vorzeitig auf den Weg zurück nach Belecke. (msp)

25.6.2016

 

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