Vortragsabend zum Thema:“Botulinumtoxin“

Es ist das giftigste aller Gifte, gleichzeitig aber auch wirksames Arzneimittel: Botulinumtoxin. Viele kennen es im Rahmen der ästhetischen Medizin. Das wird aber nicht an diesem Abend thematisiert. Denn es kann weitaus mehr. Seit mehr als 20 Jahren nutzt die Medizin seinen muskelentspannenden Effekt und ständig werden neue Einsatzmöglichkeiten erprobt.
 
Zu diesem weiteren spannenden Vortragsabend zum Thema „Botulinumtoxin – Vom giftigsten Gift zum heilbringenden Medikament“ konnten die Warsteiner Malteser Herrn Dr. med. Michael Grundmann, Facharzt für Neurologie/Nevenheilkunde/Psychiatrie und Psychotherapie/Notfallmedizin gewinnen. Sie laden alle Interessierten am kommenden Montag, den 7.03.2016 um 19.30 Uhr ins Dr. Anton Görge Haus, Paul-Gerhardt-Str. 18 in Warstein-Belecke ein.

Botulinumtoxin ist ein Nervengift. Früher war es als Lebensmittelgift („Konservengift“) gefürchtet. Heute wird Botulinumtoxin zu medizinischen Zwecken verwendet.
Das Hauptanwendungsgebiet in der Neurologie ist die Spastik. Dort ist bewiesen, dass Botox eine Linderung der Muskelspannung (Tonus) bewirkt. Eine Spastik kann angeboren sein oder im Lauf des Lebens durch eine neurologische Krankheit wie Schlaganfall, Tumor oder MS erworben werden.
 
Die Wirkungsweise von Botulinumtoxin ist die Unterbrechung der Signalübertragung vom Gehirn zum Muskel.
 
In der Neurologie gibt es zahlreiche Bewegungsstörungen der Muskulatur, bei denen es zu Unruhebewegungen von verschiedenen Muskeln im Gesicht, im Bereich der Arme und Beine oder der Halsmuskulatur kommt. Die bekannteste davon ist der sogenannte Schiefhals, bei dem es immer wieder zur unwillkürlichen Verdrehung des Kopfes kommt. Dort ermöglicht eine gezielte Injektion des Botulinumtoxins über mehrere Monate eine Linderung der Bewegung.
Bei ticartigen Störungen, wie beispielsweise der Blinzeltic, bei dem es unwillkürlich mehrfach pro Sekunde zu störendem Blinzeln kommt, können geringe Mengen Botox die Störung sehr gut für lange Zeit bessern.
 
Eine Verbesserung der Bewegungsfunktionen kann nicht erreicht werden, da durch Botox nur die ungünstigen Auswirkungen der Spastik beeinflusst werden können. In solchen Fällen bewirkt Botox eine Verringerung der Schmerzen und der schmerzhaften Spannungen. Durch zusätzliche Physio- oder Ergotherapie sind Verbesserungen im Alltag möglich.
 
Neben der Behandlung von Falten können mit Botox gute Ergebnisse bei übermäßigem Schwitzen (vor allem unter den Achseln) erzielt werden. Es gibt auch Studien, dass Botox bei Migräne und Spannungskopfschmerzen wirken kann.
 

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Im April folgt der Vortrag: Patientenvorsorge aus Sicht des Arztes

 

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