Ein Utensil durfte bei der Ostkompanie-Schnad am vergangenen Samstag nicht fehlen. Der Regenschirm. Mit aufspannbarem Nässeschutz in allen Farben versammelten sich die Teilnehmer am Alten Rathaus. Auch Bürgermeister Manfred Gödde trat – trotz erstem Montgolfiadewochenende -zumindest zur Stippvisite bis zur ersten Station an. Die führte die Grenzgänger zur Bronzekuh. Und das hatte seinen besonderen Grund. „Alma“ wurde vor 20 Jahren in der Altstadt aufgestellt.
„Als ich die Einladung bekam, hab ich mir gesagt: Diesen schönen Termin, den nehme ich in meiner Amtszeit noch mit“, erklärte Gödde, nachdem zuvor gemeinsam das alte Heimatlied vom „Kur(h)bad Belecke“ gesungen worden war. „Die Kuh war und ist das Symbol Beleckes und das muss auch so bleiben. Bei ihrer Einweihung hieß es: Sie soll nach Warstein gucken – allerdings mit dem Hintern“, erinnerte Gödde mit Augenzwinken. Die Belecker Altstadt besteche durch ihre Urigkeit, so der (Noch)-Bürgermeister weiter. Eine „schöne Erinnerung“ sei es für ihn, wenn man damals nach Festen noch bei „Happen Franz“ oder „Jessen“ eingekehrt sei. „Lasst uns diese Erinnerungen pflegen und hegen.“
Auch Stutzmeister Theo wandte sich begrüßend an die Regenwetter-Trotzenden – und nach der ersten Erfrischung entdeckte das Stutzästeam bereits hoffnungsvoll „einen Funken blauen Himmels“.
Der Geburtstagsjubilarin zu Ehren wurden die Schnadgänger nicht nur von der Schnadfahne der Ostkompanie begleitet – man hatte sogar eine Flagge mit Kuhaufdruck zum 20-jährigen anfertigen lassen.
Dann ging`s zur ersten Grenzkontrolle am Teufelsloch, wo bereits die Schützen der Nordkompanie warteten. Exakt ausgemessen wurde der Platz, wo der mobile Stutzklotz positioniert wurde. Als ersten griffen sich Thomas Schulte, Philipp Jesse Fabian Appelhoff und Michael Buss BM-Kandidat Thomas Enste heraus und beförderten ihn, nach alter Tradition, mit seinem Allerwertesten auf den Holzpflock. Enste zeigte sich im Anschluss höflich und bedankte sich „für diese Ehre“. Diese wurde anschließend auch Oberst Rüdiger Schulte zu teil. „Bitte zärtlich“, wies Theo Koch dann sein Stutzkommando an und lies auch Schultes Lebenspartnerin Maryam Noheh-Khan vortreten. Über die Unsohle ging es anschließend weiter zum Rabenknapp und zur Mittagsrast am Pflanzegarten, wo, nach der erfolgreichen und schmerzhaften Überprüfung der Grenze zum Osten, heiße Würstchen vom Grill und der ein oder andere Hochprozentige zumindest von Innen wärmten.
Aufgrund des schließlich doch sehr „usseligen“ Regenwetters verkürzten die „Schnadloiperinnen, Schnadloipers und Blagen“ – so Koch in seiner Anrede – ihren Kontrollgang, sparten die Südgrenze aus und kehrten am Nachmittag zum geselligen Abschluss ins Deutsche Haus ein.
text und Fotos: Gaby Schmitz, 5.9.2015