Wenn der Boxer zum Tänzer wird

Unsere „WP-Volontärin hat“ Amerikas neueste Trendsportart „BOKWA®“ getestet. Fitness mal ganz anders!

Bericht von Bea Pape

Belecke. Als Volontärin der Westfalenpost in Warstein muss man alles einmal ausprobiert haben. Drum marschiere ich frohen Mutes und mit viel Elan zum neuen „BOKWA®“-Kursus in der Gymwelt Belecke. Kurze Erklärung vorweg: „BOKWA®“ ist die neueste Trendsportart aus Amerika, vielleicht am ehesten vergleichbar mit Zumba®.

Mehr wusste ich zunächst auch nicht, aber das sollte sich bald ändern. „Schön, dass Sie da sind, wir fangen gleich an“, begrüßt mich Yvonne Podnar mit voller Motivation am Eingang. Ich ziehe mich um, begrüße die anderen Kursteilnehmerinnen und stelle mich in die Reihe. Schon dröhnt rhythmische Musik aus dem Lautsprecher und alle fangen an, sich ein wenig schüchtern im Takt zu bewegen. „Wir beginnen mit dem Grundschritt ‚one and one‘. Der kommt immer wieder vor, also merkt ihn euch gut“, erklärt uns Yvonne Podnar.

Der Name „BOKWA®“ setzt sich aus zwei Worten zusammen: Das „Bo“ steht für „Boxen“ und das „kwa“ für „Kwaito“, ein traditioneller Tanzstil aus Afrika. Obwohl es sich, ähnlich wie beim „Zumba®“, um einen Fitnesstanz handelt, ist hier das „Bounce Bounce“ der entscheidende Unterschied. Im Takt muss vor jedem neuen Schritt und nach Abschluss des Grundschrittes zweimal auf der Stelle gewippt oder auch wahlweise gehüpft werden. Außerdem sind die Armbewegungen dabei dem Boxen sehr ähnlich, was ein weiterer Unterschied zum „Zumba®“ darstellt.

Während ich mir schon unzählige Male die Füße verknotet habe und gefühlt immer zu früh meinen Einsatz bringe, werde ich ein bisschen sauer auf mich selbst. „So schwer sieht das doch nicht aus“, denke ich mir, und er erste Schweiß steht mir schon im Gesicht. „Jetzt zeige ich euch das ‚L‘. Wir tanzen hier immer nach Buchstaben“, erklärt Yvonne Podnar dem Kursus und mir. Was sich für „manche nach Waldorfschule“ anhört, ist allerdings hohe Koordinierung und Kondition: Denn als wir auch noch das „C“ und „Left“ lernen, wird alles unerbittlich aneinander gereiht, ohne auch nur eine Pause einzulegen.

Yvonne Podnar ist durch eine Reportage auf die neue Trendsportart aus Amerika gestoßen und wollte das unbedingt selbst ausprobieren. Als sie Spaß daran fand, belegte sie einen Ausbilderkurs in Arnsberg und absolvierte einen offiziellen Bokwa-Schein, um die Sportart nach Belecke zu bringen. „Im normalen Leben verkaufe ich aber Versicherungen“, lacht sie.

So langsam komme ich in Fahrt. Der Grundschritt kann mir nichts mehr anhaben und auch die Buchstaben gestalten sich immer einfacher. Ich komme an den Punkt, wo ich nicht mehr über meine Bewegungen nachdenke und einfach Spaß an der Bewegung habe. Erst jetzt bemerke ich, dass die Trainerin zu jedem Schritt die Stimme einsetzt und ich rufe – fast immer an passender Stelle – mit. Erstaunlich, dass es jetzt noch einfacher zu sein scheint. „Die Stimme hilft, um den Takt zu halten, aber auch, um sich und andere zu motivieren“, weiß Yvonne Podnar später. Nach einer Stunde Buchstabengewirr sind wir fertig und dehnen uns zu einer lässigen Musik aus. Als ich mich im Raum umschaue, sehe ich zufriedene, zum Teil verschwitzte Gesichter. Die 15-jährige Svenja Baur ist schon bokwaerprobt und freut sich, dass der Kursus jetzt regelmäßig in Belecke angeboten wird: „Ich hab da einfach Spaß dran gefunden“, sagt sie. Die Zumba®-Mädels im Kursus haben eher Probleme, sich mit der doch sehr anderen Sportart anzufreunden, aber alle sind sich einig, dass der zunächst zehnmalige Kursus zu Ende gebracht werden muss. Ich für meinen Teil habe jedenfalls, trotz Ausdehnen, einen Muskelkater und weiß jetzt genau, dass der afrikanische Buchstabentanz alles andere als Kindergarten ist.

Probieren Sie BOKWA® selbst: jeden Donnerstag, 19.00 Uhr, in der Gymwelt Belecke

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