300 Jahre Bürgerschützengesellschaft

Kaiserschiessen und Pontifikalamt eine der drei Höhepunkte des 300-jährigen Bestehens der Belecker Schützen.
Am Abend Zapfenstreich auf dem Wilkeplatz
Volker Manthey ist Kaiser der Belecker Schützen – mit dem 193. Schuss gewinnt er das Schiessen. 
Ein freudiger Siegesschrei und beide Flügel des Adlers fielen vom 193. Schuss getroffen aus dem Kugelfang, für Volker Manthey ist ein fast unerreichbarer Wunsch in Erfüllung gegangen, er ist nun neuer Kaiser der Belecker Bürgerschützengesellschaft. Der 42jährige Kompanieführer des Westens ist mit Leib und Seele Schütze und diese Freude war nicht zu übersehen. Zu seinen ersten Gratulanten gehörte Ehefrau Karin.


Freut sich riesig: der neue Kaiser Volker Mathey

 

 

Nach der Kaiserproklamation: Volker Manthey (m), Oberst Hubert Gauseweg und Major Georg Kußmann (r.)

Zum 300-jährigen Bestehen der Belecker Bürgerschützengesellschaft fand das zweite Kaiserschiessen in der Geschichte des Vereins statt. Teilnehmen konnten nur ehemalige und der aktuelle Schützenkönig, älteste Teilnehmer waren Albert Blecke und Gerd Schmitz. Die Insignien schossen Lars Igler (Krone), Dr. Thomas Schöne (Zepter) und Franz Heimann (Apfel).

Doch dies Festlichkeiten begannen schon am Nachmittag mit einem Pontifikalamt mit dem Belecker Erzbischof Hans-Josef Becker, in der Heilig-Kreuz-Kirche. Er feierte diese Amt mit seinen Glaubensbrüdern, Pastor Hans-Gerd Westermann, Pastor Markus Gudermann, die Diakone Winfried Heine und Florian Lübker. In seiner Predigt ging Becker auf seine Erfahrung mit den Belecker Schützen ein und erinnerte sich, dass seine Familie schon seit drei Generationen mit den Schützen eng verbunden ist. Sein Opa war Oberst, in seiner Amtszeit wurde die Schützenhalle 1899 gebaut und 1891 war er Schützenkönig. Ursprünglich sei es Aufgabe der Schützen gewesen, die Menschen in den Dörfern zu beschützen, betonte er. Heute habe sich die Aufgabe der Schützen verändert, Tradition, Brauchtum, Schützenfest, dieses wurde über Jahrzehnte und Jahrhunderte so festgelegt. „Es ist ein Gegengewicht zu der immer rasanter sich drehenden Welt, vor der wir und nicht wehren können“, betonte Becker und ist sich sicher, dass die Schützen in der Zukunft noch eine wichtige Aufgabe haben werden.

Für dieses sehr seltene Jubiläum hatten die Organisatoren Werner Rellecke, selbst Belecker Schützenbruder, als Festredner engagiert. Er referierte zum Thema „Geschichte der Bürgerschützengesellschaft“. Im Jahre 1712 trafen sich einige Ratsherren nach einer Messe vor der Propsteikirche und der Propst beschwerte sich über einige Burschen, die sich während der letzten Prozession etwas daneben benommen haben sollten. Er bat darum, eine Vereinigung ins Leben zu rufen, genauso wie sie es schon in Warstein und einigen anderen Dörfern geben soll. Die Ratsherren versprachen schnell zu handeln und schon einige Wochen später wurde die Bürgerschützengesellschaft gegründet. Schützenfest feierten zunächst nur die Bürger im Rathaus. Erst später, durch politische Veränderungen, war es dann möglich, dass jeder Mann Schützen werden durfte, verschieden Schützenvereine schlossen sich den Bürgerschützen an und dieser Zusammenhalt hat jetzt schon 300 Jahren in Belecke bestand. „Auch unsere Ahnen hatten das Gefühl, dass sich die Erde immer schneller dreht, nur beim Schützenfest da wir die Erde für drei Tage angehalten“, beendete er seine Festansprache.

Werner Rellecke hielt die Festansprache zum Thema Geschichte der
Bürgerschützengesellschaft, Oberst Hubert Gauseweg dankte ihm .

Natürlich gehörten zu diesem Jubiläum auch Gratulationen. Der stellvertretende Bundesoberst Addi Grooten, Kreisoberst Dietrich Dönneweg, Amtsoberst Ernst Adams und Dietmar Rinschede aus Drewer, überreichten Geschenke und übermittelten die besten Glückwünsche. Ortsvorsteherin Elke Bertling gratulierte zunächst dem neuen Kaiserpaar Volker und Karin Manthey, den Vorstandsmitgliedern sprach sie ein großes Lob aus und bedankte sich für das Engagement, die mit viel Kraft und Zeit dieses großartige Fest vorbereitet haben: „Ihr könnt auf ein harmonisches Jahr zurückblicken“.

Bei so einem Fest müssen auch Offiziere für ihre Arbeit im Verein ausgezeichnet werden. Hermann Hoppe, über viele Jahre hatte er als Besitzer im Vorstand mitgearbeitet, für diese Engagement überreichte ihm Oberst Hubert Gauseweg die Ehrenmitgliedschaftsurkunde. Den Orden für Verdienste im Sauerländer Schützenbund erhielten: Marc Behlke, Fähnrich der Nordkompanie, Christof Biermann, Flügeloffizier der Südkompanie, Daniel Nonn, Fahnenoffizier der Westkompanie und Philipp Jesse, Flügeloffizier der Ostkompanie. Mit dem Orden für besondere Verdienste des Sauerländer Schützenbundes wurden Günther Bremicker, Ehrenmitglied, Gerd Bönig, Damenoffizier der Westkompanie und Björn Potofski, Fähnrich der Ostkompanie ausgezeichnet.

Ehrenmitgliedschaft, Orden für besondere Verdienste und für Verdienste:
Björn Potofski, Günter Bremiker, Pilipp Jesse, Oberst Hubert Gauseweg,
Hermann Hope, Daniel Nonn, Christoph Biermann und Marc Behlke.

Nach diesem Festakt marschierten die Schützen mit dem TuS Spielmannszug und der Musikvereinigung Belecke zum Ehrenmal, dort legten die Schützen einen Kranz nieder. Danach fand erstmals der Zapfenstreich auf dem Wilkeplatz statt. Ein wahrer Publikumsmagnet, dort warteten schon unzählige Bürger und Bürgerinnen auf die Musiker und Schützen. (msp)

Eine großartige Aufgabe hatte Oberst Hubert Gauseweg.
50 ehemaligen Königinnen steckte er den neuen Königinnenorden an, auf dem Foto: Ruth Budde.

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