„Wer über 45 Jahren aktiv im Karneval tätig ist, dem gebührt eine besondere Auszeichnung“, so begann Rolf Schröder, Präsident des Bundes westfälischer Karneval seine Rede zum Festakt des 111. Geburtstages der Großen Belecker Karnevalsgesellschaft im festlich geschmückten Königssaal der Schützenhalle. Dabei hob er die Verdienste von Edelbert Schäfer hervor. Über so eine lange Zeit aktiv im Karneval tätig zu sein, mehr als 140 Büttenreden zur Freude der Narren zu halten, im Elferrat mit zu arbeiten und die Tradition des Karnevals zu festigen, sei die Begründung für die Verleihung dieser besonderen Auszeichnung. „Schummel“, wie er von allen genannt wird, war sprachlos über die Auszeichnung.
Edelbert Schäfer (3.v.l.) erhielt für seine Verdienste um den Belecker Karneval den goldenen Verdienstorder des BWK. Überreicht wurde er ihm von BKW-Präsident Rolf Schröder (l.) und seinem Vize Manfred Gies (r.), GBK-Präsident Bernd Hoppe freut sich mit.
Über einen roten Teppich, flankiert von der Damengarde und Elferrat wurden die Gäste in den Saal geleitet, Präsidium mit GBK-Präsident Bernd Hoppe und GBK Prinz Ludger I. begrüßten Ehrenpräsidenten, Prinzen und Prinzessinnen der Stadtverbände Warstein, Rüthen und Anröchte, Senatoren, Aktive und verliehen ihnen den neuen Sessionsorden zum Motto „möhnern mit der GBK im 111. Jubiläumsjahr“. Bürgermeister Dr. Thomas Schöne, er hatte der GBK schon vor über einem Jahr zugesagt die Festrede zu halten, ging auf die Geschichte des Karnevals ein und meinte, Karneval sei schon im Altertum gefeiert worden. „In Belecke gab es um 1890 einen Prinzen, jedoch keinen Verein. Die Karnevalisten schlossen sich später der Bürgerschützengesellschaft an und nur weil der damalige Bürgermeister Josef Löbbecke in Erinnerung hatte, dass es um 1905 schon ein Rosenmontagszug in Belecke gab, wurde das Gründungsjahr der GBK auf das Jahr 1905 festgelegt, die Karnevalisten trennten sich erst 1981 von den Bürgerschützen“, berichtete Schöne und schloss seine Festrede mit den Worten von Johannes Löffler: „Karneval ist kein Vergnügen – es ist Arbeit!“
Bürgermeister Dr. Thomas Schöne hielt beim Festakt die Festrede.
„Alle elf Jahre feiern die Karnevalisten ein Jubiläum“, so begann Ortsvorsteherin Elke Bertling ihre Ansprache und hob hervor, dass es in Belecke fast keine Familie ohne karnevalistische Wurzeln gebe. Dass schon Eltern und Großeltern Karneval mit den einfachsten Mitteln feierten, Frohsinn stifteten in einer Gemeinschaft die man heute die fünfte Jahreszeit nenne, Spaß an der Narretei hatten. „Es hat immer Originale gegeben, die sich für den Karneval einsetzen und es wird weiterhin Menschen in Belecke geben die diese Tradition mit viel Kreativität fortsetzen“, ist sie sich ganz sicher. Belecker Karneval ohne Lieder gibt es nicht. Stimmungssänger „Hasi“ sang einige seiner Mottolieder und der Elferrat zusammen mit dem Prinzen hatten unter der musikalischen Leitung von Maestro Dieter Flormann Karnevalslieder aus den vergangenen Jahrzehnte als Potpourris vorgetragen, Karnevalslieder die die Karnevalisten aus Belecke mit eigenen Texten versahen und die heute immer noch jeder gerne mitsingt und mitschunkelt.
Ortsvorsteherin Elke Bertling über brachte die besten Grüße aller Belecker Vereine.
Senatspräsident Hans-Josef Wessel beglückwünschte GBK-Präsident Bernd Hoppe zum 111. Geburtstag und begann seine Ansprache mit den Worten: „Lachen ist Sonne, die den Winter vertreibt!“ Er wünsche sich, dass diese alten Bräuche erhalten bleiben, dass der Rosenmontagszug weiterhin im Mittepunkt jeder Karnevalssession stehe und der Karneval immer lokal bleiben müsse. Natürlich habe sich der Karneval in den letzten 111 Jahren verändert, aber einen Belecker Karneval wird es auch weiterhin ohne Prinzessin geben, meint er. Er wandte sich an Bernd Hoppe mit den Worten: „Ich wünsche euch, dass ihr immer Nachwuchs finden werdet, um die Traditionen zu erhalten, dass ihr immer sympathisch, humorvoll, spritzig und heiter bleiben werdet!“
Für Edbert Schäfer war der Festakt ein Anlass eine Büttenrede zum Jubiläum zu halten. „Ich wollte als Bauchredner auftreten, aber die Handpuppe, einer der Karnevalisten aus dem Jahr 1905, hatte sich heute morgen krank gemeldet, dass kann bei den Älteren schon mal passieren“, so begann er seine Bütt. Mit viel Humor und Spaß an der richtigen Wortwahl brachte er alle Festaktteilnehmer auf seine Art und Weise zum Lachen. Anschließend hatte die GBK ihre Gäste zu einem kleinen Imbiss in das Foyer der Schützenhalle eingeladen, denn am Abend startet die Jubiläumssitzung.
GBK-Präsident Bernd Hoppe führte durch das Festaktprogramm.
Karnevalslieder aus mehren Jahrzehnten präsentierte der Elferrat in einem Potpourri.
7.11.2015 Michael Sprenger