Bis zum 4. August ist die Sonderausstellung „Faszination Alphorn“ in der Schatzkammer Propstei der Alphornbauer Hubert Hense und Norbert Großewinkelmann zu besichtigen.
Nach der feierlichen Eröffnung am Sonntag, 30. Juni, kann die Sonderausstellung zu den Museumsöffnungszeiten mittwochs, samstags und sonntags jeweils von 15 – 17 Uhr und nach Vereinbarung (Telefon: 02902.71132) besichtigt werden.
Am Samstag, 27. Juli, um 15 Uhr lädt der Anno-Museumskreis zum Workshop: „Faszination Alphorn“ ein, bei dem es Informationen und musikalische Darbietungen rund um das Alphorn gibt.
Sonderausstellung vom 30. Juni bis 4. August
Unternehmen Alphornbau Hubert Hense
Anröchte, im Juni 2019
Alphornbauer Hubert Hense betreibt ein kleines Unternehmen, welches in Anröchte-Altenmellrich zu Hause ist. Hubert Hense verfügt über eine mehr als 30jährige Erfahrung in der Verarbeitung von Holz und produziert seit mehreren Jahren Naturholzblasinstrumente aus Holz.
Seit dem Jahr 2004 hat er sich auf die Produktion von alpenländischen Instrumenten spezialisiert und stellt diese vollständig in Handarbeit in seiner Werkstatt her.
Aufgrund seiner Erfahrungen und Kenntnisse im Umgang mit Holz, ist es ihm möglich, nicht nur seine Standardinstrumente anzubieten, sondern ebenso Ihr Instrument nach Ihrem Geschmack zu entwickeln und herzustellen. Dabei zeichnen sich alle seine Instrumente durch eine hochwertige Verarbeitung und ein volles Klangbild aus.
Alphornbauer Hubert Hense:
Schon in der Grundschule zeichnete sich sein künstlerisches Interesse ab. Im Alter von 14 Jahren erlernte er das Spielen des Es-Waldhorns. Später erfolgte die Ausbildung zum Verlagskaufmann.
Mit ca. 30 Jahren widmete er sich der Holzbild-hauerei und Drechslerkunst. Über die Jahre wurden etliche profane und kirchliche Figuren geschnitzt. Beim europaweit geschätzten Holzbildhauer Otto Pickhahn bekam er wertvolle Anregungen.
1992 lernte er den Karikaturisten Jürgen Tomicek kennen und stellte mit ihm u.a. in Berlin in der NRW-Landesvertretung seine geschnitzten Karikaturen aus.
Als Tenorhornbläser des Musikvereins Anröchte legte er seine künstlerischen Interessen „Musik und kreative Gestaltung aus Holz“ auf einen Nenner und baute mit Erfolg sein erstes Alphorn. Mit 54 Jahren wagte Hubert Hense den Schritt in die Selbständigkeit, um den Alphornbau gewerblich zu betreiben. Und das mit großem Erfolg. Kann er doch heute auf den Bau von mehreren 100 Alphörnern zurückblicken. Hense-Alphörner werden nicht nur von seinen Alphornfreunden der heimischen Nachbarschaft geblasen. In allen Gegenden Deutschlands, in vielen Ländern Europas, in USA, Kanada, Japan, Südkorea und sogar auf den Philippinen sind sie zu hören und zu sehen.
Auch nach Indonesien sowie an eine Kinderkrebsklinik nach Tel Aviv in Israel wurde je ein Alphorn geliefert.
Alphornbauer: Norbert Großewinkelmann
Schon als Kind wollte er in die Fußstapfen seines Vaters steigen, Musiker werden und auch den Beruf des Tischlers lernen. Ersten Trompetenunterricht erhielt er dann im Alter von 12 Jahren!
1982 begann die Ausbildung zum Tischler. Seinen Beruf als Tischler und der Musik als Hobby ist er bis heute mit großer Liebe treu geblieben!
Durch die Idee den Beruf und das Hobby zu verbinden, entstand 2002 dann das erste Alphorn. Es folgten mehrere Didgeridoos (Nationalinstrument der australischen Ureinwohner).
Dazu kamen dann auch noch einige kuriose Blasinstrumente aus Metall und auch aus herkömmlichen Kunststoffrohren und Materialien aus dem Baumarkt.
Durch die große Liebe zur Natur entstand dieses Jahr dann ein 3,60 m langes Naturhorn in F, aus Weide! Die Idee dabei, ein Instrument aus Holz zu bauen, ohne das ein Baum dafür gefällt werden muss, da die Äste der Weide ja eh regelmäßig geerntet werden. Es wurde dafür ein ziemlich großer Ast ausgesucht und so verwendet wie er gewachsen ist. Das Horn ist quasi so am Baum gewachsen!
Dabei war es dem Lippstädter auch wichtig, dass kein verwendetes Teil des Horns weiter als 5 km von der Werkstatt entstammt.
Also kein Alphorn, sondern ein Lippehorn!
Die Sonderausstellung ist zu den Museumsöffnungszeiten mittwochs, samstags und sonntags jeweils von 15 – 17 Uhr und nach Vereinbarung (Telefon: 02902.71132) zu besichtigen.
Joseph Friederizi