Vor 50 Jahren, am 7. Mai 1969, verstarb Caspar Bracht, einziger Belecker Ehrenbürger. Zu seinem Todestag versammelten sich Vertreter der Musikvereinigung Belecke, des Kultur und Heimatvereins Badulikum, Bürgermeister Dr. Thomas Schöne, Ortsvorsteher Heiner Maas und Ortsheimatpfleger Michael Sprenger an seinem Grab. „Er war ein Bürger mit Vorbildcharakter und ehrenamtlichem Engagement, er war Küster und Organist und hoch angesehen“, berichtete Schöne in einem Rückblick auf das Leben des Beleckers, der 1891 in Sichtigvor geboren wurde.
In der St. Pankratius-Gemeinde wurde er 1910 als 18-jähriger Organist und Küster. Nach dem ersten Weltkrieg übernahm er das Amt des Dirigenten des Männergesangverein St. Pankratius, gründete den Kirchenchor Cäcilia und als Nachfolge der „Korffschen Kapelle“ die „Musikabteilung des Katholischen Gesellenvereins“, 1933 umbenannt in Kolpingorchester. Alle musikalische Vereine sind bis heute aktiv. In seiner Freizeit bildete er bis ins hohe Alter Musiker aus, die anschließend im Kolpingorchester weiter aktive mit musizierten.
Zu seinen großartigen Verdiensten gehörte 1934 die Erbauung des Kaiser-Heinrich-Bades. In den Jahren nach der Weltwirtschaftskrise herrschte große Arbeitslosigkeit in Belecke und durch seine Initiative und dem Mitwirken einiger Musiker des damaligen Kolpingorchesters, dem Vorgänger der Musikvereinigung Belecke, errichteten die Männer durch seine Initiative das Kaiser-Heinrich-Bad. In diesem Jahr wird das Bad 85 Jahre und dort findet im Juni auch die Sturmtagsfeier statt.
Für sein vorbildliches Wirken in der Kirche erhielt er 1964 den päpstlichen Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“. Ein Jahr später von den Beleckern die Ehrenbürgerschaft und die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
„Er war ein Vorbild nicht nur mit Worten, er handelte auch, er hat zu seiner Zeit mehr geschaffen, als wir heute leisten können. Und er hatte ernst gemeinte Zeichen, im kirchlichen und weltlichen Teil der Gesellschaft gesetzt“, erinnerte Schöne an seinem 50. Todestag an seiner Grabstätte.
Mit der Schreibweise seines Vornamens sind sich die Belecker nicht sicher, denn auf seiner Ehrenbürgerurkunde wird sein Vorname mit „K“ geschrieben, auf seinem Grabstein hingegen mit „C“. „Da müsse der Heimatverein noch aktiv werden und im Geburtsregister der Kirche nachforschen“, gab Joseph Friederizi als eine Aufgabe weiter. (msp)