Kreuze als Fotomotive und dann noch eine ganze Ausstellung mit Fotografien davon, ist jetzt im Stadtmuseum „Schatzkammer Propstei“ Belecke zu erleben. Diese Sonderausstellung mit Fotos vom Bürener Jürgen Kemper wurde am vergangenen Donnerstag im Rahmen einer kleinen Feierstunde zusammen mit Gästen und dem Annokreis eröffnet. Für die musikalische Untermalung der Eröffnungsfeier sorgte das Blockflötenensemble „Da Capo“, sie begeisterten den Fotografen mit „Air“ von Georg Friedrich Händel, Hans-Werner Rose und Peter Wessel trugen Gedichte von Johann-Wolfgang von Goethe und Andrea Schwarz vor.
Pastor Markus Gudermann, Fotograf Jürgen Kemper, Patrick Hofmacher, Elke Bertling und Mitorganisator Joseph Friederizi.
Pastor Markus Gudermann hob in seiner Begrüßung die Bedeutung des Kreuzes für die Belecker hervor. „In der Propsteikirche hängt das Pestkreuz, wir haben die Kreuzkapelle und Heilig-Kreuz-Kirche. Am kommenden Sonntag gehen die Gläubigen mit der Kreuzprozession und bei der Christi-Himmelfahrts- und Fronleichnamsprozession geht ein Messdiener mit einem Kreuz voran“, betont er. Im Titel der Ausstellung „Im Licht und Schatten des Kreuzes“ erkennt man auch die Bedeutung des Kreuzes. Denn in den ersten Jahrhunderten der neuen Zeitrechnung zeigten die Christen ihr Kreuz nicht sie hielten es mehr im Schatten, erst später fand das Kreuz auch seinen Platz in den Kirchen, an Wegen und auf Grabsteinen. Gudermann bedankte sich bei Jürgen Kemper dafür, dass er die Fotos zur Verfügung stellt.
Wie ist Jürgen Kemper dazu gekommen, diese Ausstellung zu ermöglichen? Dabei spielten Zufälle eine große Rolle. Zum einen hat er in seinem umfangreichen Bilderarchiv viele Fotos vom Kreuzen. Kemper arbeitet als Lehrer am Malteser Liebfrauengymnasium in Büren und sein neuer Vorgesetzter ist Patrick Hofmacher. Patrick Hofmacher ist Bundesgeschäftsführer der Malteser Werke und bei einem Gespräch kam man auf das Thema Fotografie und Kreuze und schon war der Grundstein für eine Zusammenarbeit gelegt. Bei der Durchsicht der Bilder kam dann die Frage: „Warum machen Sie nicht eine Ausstellung?“ Und so ermutigte ihn Hofmacher eine Ausstellung vorzubereiten. Malteser sponserte die Bilder und die Ausstellung geht jetzt schon seit einiger Zeit auf Tournee. „Ich bin begeistert von der Ausstellung, in diesen sakralen Räumen, einfach Klasse“, so die Meinung von Kemper bei seiner Einführung.
Für die musikalische Untermalung war das Blockflötenensemble „Da Capo“, sie spielten „Air“ von Georg Friedrich Händel und „Air“ von Johann Sebastian Bach.
Dabei ging er auch auf seine „Lieblingsfotos“ ein und beschrieb deren Erstellung und christlichen Hintergrund. So fotografierte er in der Hochhaus-Meile in Frankfurt ein goldenes Kreuz auf einem Kirchturm. Als dies zwei ältere Damen beobachteten kam sie ins Gespräch und sie erzählten ihm, dass die Kirche vor einigen Jahren entweiht und dann abgerissen werden sollte, um Platz für eine neue Hochhaus zu schaffen. Die Kirchengemeinde erreichte, das die Kirche noch heute zwischen den Hochhäusern steht, ihr goldenes Kreuz weiterhin glänzt, um den Banken Paroli zu bieten. Ganz aktuell, das Puppenkreuz, diese hatte er in einem Kunstmuseum in Prag fotografiert und weiter bearbeitet. „Es ist ein aktuelles Kreuz, dass in die jetzige Zeit mit den vielen Flüchtlingen bestens hineinpasst. Eine Puppe, es könnte auch ein Kind sein, versucht sich am Kreuz festzuhalten“, so beschreibt Jürgen Kemper dieses Foto und könnte noch viel mehr erzählen. Nach diesen Eindrücken ist die Ausstellung eröffnet und für den Betrachter bieten die Fotos die verschiedensten Interpretationen.
Die Ausstellung ist mittwochs, samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr geöffnet. (msp)
28.4.2016